Unterwegs in der deutschen Geschichte
Das diesjährige Treffen der Brüder aus Deutschland und Österreich vom 26.-29. September in Fulda begann mit der Teilnahme an der feierlichen Vesper anlässlich der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Fuldaer Dom und einer kurzen Begegnung mit unserem Mitbruder Stefan Oster.
[Der Jugendbischof rief in seiner Predigt leidenschaftlich zur Beteiligung am synodalen Weg auf. Er sagte, junge Menschen nähmen Kirche heute vielfach „als skandalisiert wahr oder als von gestern oder als eine schräge Organisation mit Verbotsmoral und unverständlichen Glaubensvorschriften“. Es gelinge der Kirche „eher dürftig“, jungen Menschen zu zeigen, dass die Christen bei allen Problemen „voll Freude“ seien. Trotzdem bleibe die Kirche auch in der Krise der Ort der Gegenwart Gottes.]
Am Freitag lernten wir dank einer sehr informativen Führung durch den Einrichtungsleiter Patrick Will unsere Niederlassung in Sannerz besser kennen. Beim anschließenden Besuch in der Benediktinerinnenabtei St. Maria in der Fuldaer Innenstadt erfuhren wir, dass die Schwestern dort bereits seit dem Mittelalter ökologischen Gartenbau betreiben und dabei schon sehr früh bahnbrechende Erkenntnisse sammelten.
Nach einem Gottesdienst in der Michaelskirche stand am Samstag ein Besuch am Grab des heiligen Bonifatius, des Apostels der Deutschen und unseres Provinzpatrons, auf dem Programm. Der Samstagnachmittag war dann schließlich der jüngeren Geschichte gewidmet: Wir besuchten die Gedenkstätte Point Alpha in der Rhön, ein zu Zeiten des Kalten Kriegs äußerst gut bewachter Grenzabschnitt, an dem die NATO-Staaten einen eventuellen Einmarsch sowjetischer Truppen vermuteten. Die Führung vor Ort durch einen Zeitzeugen war wegen seiner Insider-Kenntnisse sehr informativ und kurzweilig.
Das Brüdertreffen endete am Sonntag mit einem festlichen Gottesdienst in der Klosterkirche am Fuldaer Frauenberg.
Die nächsten Brüdertreffen werden in Wien (2020) und in Köln und Bonn (2021) stattfinden.
(Helmut Weckauf/Nils Flitter)