Spurensuche im Osten Österreichs

Am 1. Oktober 2022 trudelten von überall um 10:30 Uhr im Don Bosco Gymnasium in Unterwaltersdorf Don Bosco Schwestern, Salesianische MitarbeiterInnen und Freunde ein, um Dank zu sagen für 100 Jahre und um die ersten Niederlassungen im Osten Österreichs noch einmal zu besuchen. Wir begaben uns sozusagen auf „Spurensuche“, wie Provinzleiterin Sr. Petra Egeling es formulierte, und feierten an diesem Tag eine „Dankwallfahrt“ für das Wirken der Schwestern an diesen Orten. „Aber nicht nur um Dank zu sagen, was wir geben durften, sondern vor allem auch dafür, was wir empfangen durften.“

Es begann mit dem Gottesdienst, den Pater Hans Randa mit der über 30-köpfigen Gruppe feierte und bei dem er eigene Erinnerungen an die Schwestern aus seiner Studienzeit in den 60er-Jahren einbrachte. In Unterwaltersdorf haben die Schwestern von 1931 bis 1996 in der Küche, der Wäsche, im Oratorium und in der Schule gewirkt. Beim Gabengang wurde symbolisch noch einmal all das segensreiche Wirken, die Freuden, aber auch die Opfer und Mühen der Schwestern von damals zum Altar gebracht. Sr. Petra brachte abschließend eine Kerze für all jene Schwestern vor, die uns mittlerweile schon in die ewige Heimat vorausgegangen sind.

Gestärkt mit einem ausgezeichneten Mittagessen und einer Kurzführung durch die wichtigsten Räumlichkeiten des Gymnasiums, ging es weiter nach Weigelsdorf. Die Gemeinschaft der Schwestern, die hier in der Fabrikssiedlung Boschan den Pfarrkindergarten führte, bestand aber nur für knapp drei Jahre (1931-1933), da die finanzielle und seelsorgliche Situation (sie mussten wegen Krankheit des Pfarrers mehr als eine Stunde zu Fuß zur hl. Messe nach Unterwaltersdorf gehen) nicht mehr tragbar war. Der Kindergarten erfasst heute mit seinen sechs Gruppen auch viele Kinder der umliegenden Orte.

Die nächste Station war Gramatneusiedl und dort gab es eine besondere Überraschung: den Empfang von einer kleinen Abordnung der Blaskapelle, in der auch zwei ehemalige Kindergartenkinder mitspielten. Die Freude war riesengroß auf beiden Seiten. Im Gramatneusiedl wirkten die Schwestern von 1931 bis 1970 außer im Kindergarten noch in der Nähschule und hatten ein blühendes Mädchenoratorium.

Den Schluss bildete Wien-Hasenleiten in Simmering, wo noch ein paar junge Familien (ehemalige Kindergartenkinder) mit ihren eigenen Kindern dazu kamen. In Wien Hasenleiten wirkten die Schwestern von 1950 bis 1953 und von 1959 bis 2005 im Kindergarten, Hort und in der Pfarre. In dieser Pfarre entstand unter der Leitung der Schwestern auch eine besonders engagierte Gruppe von Salesianischen MItarbeiterInnen, die jede Aktion und jedes Fest – bis heute – tatkräftig unterstützen. Auch der heutige Tag hat ihre Handschrift getragen – mit kleinen und größeren Diensten! Ein großes Danke an sie sei gesagt!
Eingebettet in eine Dankandacht wurde hier auch an die Präsenz der Don Bosco Schwestern im Don Bosco Haus gedacht, die sich von 1986 bis 2006 segensreich im Betrieb der Jugendbildungsstätte eingebracht haben.
Bei einer gemütlichen Jause und vielen Erinnerungen, die ausgetauscht wurden, konnte dieser Tag ausklingen, bis die letzten gegen 21 Uhr aufbrachen.
(Sr. Beatrix Baier, Gemeinschaftsleiterin Wien)