Sozial distanziert – und erst recht verbunden

Wie die nie da gewesene Ausnahmesituation unser Miteinander stärkt.

Seit Tagen müssen wir, um uns gegenseitig zu schützen, auf räumliche und damit soziale Distanz zueinander gehen. Die Vernunft – die erste Säule im Präventivsystem Don Boscos – gebietet uns, die staatlichen Anordnungen ohne Wenn und Aber zu befolgen. Vor allem der Schutz der Risikopersonen – in den Familien der Omas und Opas, in unseren Gemeinschaften der älteren Schwestern – hat zurzeit absolute Priorität. Doch wenn wir nun den erforderlichen Abstand voneinander halten, gehen wir keineswegs innerlich auf Distanz voneinander – im Gegenteil, wir wachsen noch mehr zusammen!

Dazu ermutigt uns auch die Kirche. Von Anfang der Krise an haben die Bischöfe mit den Verantwortlichen der Staaten an einem Strang gezogen und entsprechende Weisungen erlassen. Sehr herzlich laden wir alle dazu ein, aus den zahlreichen wertvollen Informationen, Anregungen und Impulsen auf den Homepages der jeweiligen Diözesen, in denen wir uns befinden, zu schöpfen, um in dieser ganz besonderen Fastenzeit 2020 die christliche Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe auf ganz besondere Weise zu leben.

Stellvertretend für die vielen Bischöfe, die uns allerorts im Sinn des Evangeliums Jesu Christi ermutigen, möchten wir aus dem Rundbrief von Bischof Dr. Manfred Scheuer an die Katholische Kirche in Oberösterreich zitieren:

„Es ist ein Zeichen der Nächstenliebe, wenn wir durch die Reduktion von körperlichen Sozialkontakten einander nicht in Gefahr bringen. Wir haben alle eine gesellschaftliche Verantwortung. Wenn wir jetzt einander nicht die Hand geben, können wir doch füreinander da sein. Selbst wenn wir zueinander Abstand halten müssen, können wir uns innerlich nahe sein. Nähe und Distanz im Umgang untereinander, Isolation und Sozialkontakte, private Beziehungen und Öffentlichkeit: Wer hätte vor einer Woche daran gedacht, dass das alles neu zu regeln und zu ordnen ist? Ja, wir haben das Leben in vielen Bereichen neu zu lernen. (…) Was wir jetzt brauchen, ist aber gerade kein egoistischer Rückzug auf die Sorge um die eigene Gesundheit, sondern das gute Schauen auf die Schutzbedürftigen und auf die Risikogruppen. (…) Ein großer Dank gilt allen, die in der Pflege von Kranken, von älteren und pflegebedürftigen Menschen arbeiten und die Grundversorgung ermöglichen. ‚Schau auf dich, schau auf mich‘ ist das Motto einer gemeinsamen Anstrengung, die Auswirkungen des Coronavirus einzudämmen. (…)“

Viele, viele Menschen ermutigen einander in diesen Tagen, vor allem durch die social media-Kanäle. Wie viele Whatsapp-Nachrichten, Mails und Telefonate gehen nun hin und her! Und wir machen die guttuende Erfahrung, dass Sorgen, Traurigkeit und Sehnsüchte aufgewogen werden durch gute Gedanken, liebevolle Gefühle und vertrauensvolle Gebete!

Wir alle, die wir zur weltweiten Don Bosco Familie gehören, beten in diesen Tagen und Wochen ganz besonders fest für alle Menschen sowohl in unserer unmittelbaren Umgebung als auch auf der ganzen Welt, speziell auch für alle Betroffenen in unserem Nachbarland Italien – der Heimat Don Boscos und Maria Mazzarellos. Unser Gebet umarmt alle, die aufgrund des Coronavirus um einen lieben Angehörigen trauern, alle, die infiziert sind und auf Genesung hoffen, alle, die gesund sind, damit sie gesund bleiben!

In besonders intensiver Weise sind wir Salesianer und Don Bosco Schwestern in diesen Tagen und Wochen verbunden mit den Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen, mit denen wir zusammen leben und arbeiten: In Gedanken und Gebeten sind wir ihnen und ihren Familien ganz besonders nahe!

 

Auch Don Bosco und Maria Mazzarello sind fest mit uns verbunden. Was würden sie uns heute sagen? Sicher genau dasselbe wie damals:

„Verliere nie den Mut, egal was kommen mag.“ (Maria Mazzarello)

„Nur Mut und immer wieder Mut! Wir sollen nie müde werden, Gutes zu tun, denn Gott ist mit uns.“ (Don Bosco)

„Halte dich an Gott. Mach es wie der Vogel, der nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht. Denn er weiß, dass er Flügel hat.“ (Don Bosco)

 

(P. Petrus Obermüller SDB und Sr. Maria Maul FMA)

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