Menschlichkeit zeigen und Perspektiven bieten

Das Don Bosco Flüchtlingswerk kritisiert zum Weltflüchtlingstag Abschiebungen.
Perspektiven bieten wie zum Beispiel in den Deutschkursen des Projekts AMOS.

Aus purer Angst um ihr Leben haben afghanische Kinder und Jugendliche Schutz in Österreich gesucht und gefunden. Und leben dennoch in ständiger Angst. „Denn trotz der erneuten Eskalation im Bürgerkrieg und Anschlägen auf die Zivilgesellschaft in Afghanistan hält Österreich an den Abschiebungen, wovon auch ehemalige unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betroffen sind, fest. Deutschland hat die Abschiebungen hingegen längst eingestellt“, empört sich Eva Kern, Geschäftsführerin des Don Bosco Flüchtlingswerkes und betont: „Zwangs-Rückführungen nach Afghanistan bringen zum aktuellen Zeitpunkt Menschen in Lebensgefahr und sind ein Verstoß gegen das Non-Refoulment-Gebot der Genfer Flüchtlingskonvention. Es ist zudem unsere christlich humanitäre Pflicht, Schutz zu gewähren. Österreich muss die Abschiebungen sofort stoppen!“

Auch die vor kurzem begutachtete Fremdenrechtsnovelle sieht menschenrechtlich bedenkliche Änderungen vor. „Neben Beugehaft und Abschiebezentren sind grobe Einschnitte bei der Grundversorgung für Asylsuchende vorgesehen. Die Betroffenen, darunter Kinder und Jugendliche, hätten keinen Zugang mehr zu medizinischer Versorgung. Das kann nicht sein“, so Kern.

Zukunft gewähren, nicht verwehren
Bildung bedeutet Integration, Tagesstruktur und vor allem eine Zukunftsperspektive. „Die niedrigste abgeschlossene Schulausbildung ist der Pflichtschulabschluss. Jugendlichen Flüchtlingen diesen zu ermöglichen, ist das gemeinsame Ziel von NGOs und Politik“, sagt Kern und weiter: „Jedoch übersteigt die Nachfrage das Angebot bei weitem. Es fehlt an Plätzen. Bis dato konnte der Mangel mit Nachqualifizierungslehrgängen kompensiert werden. Künftig soll jedoch nur mehr ordentlichen Schülern der Zugang zu diesen Lehrgängen gewährt werden. Eine höchst problematische und kurzsichtige Entscheidung, die dazu führen wird, dass eine wachsende Menge an jungen Menschen keine Bildung erhalten und weder Beschäftigung noch einen strukturieren Tagesablauf erfahren wird. Wir appellieren an die Verantwortlichen, den jungen Menschen die Nachqualifizierungslehrgänge nicht zu verwehren beziehungsweise neue ausreichende Angebote zu schaffen.“

(presse dbf)

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