Impuls am Sonntag
Bei manchen Texten der Bibel überkam mich lange Zeit ein Unbehagen. Der an diesem Sonntag in den Gottesdiensten Gehörte ist einer davon.
Weil es auf den ersten Blick so aussieht, als ob Hilfe nicht selbstlos gegeben würde, also ob es immer auch einen Dank braucht.
Ich habe in den vergangenen Jahren nach Österreich geflüchteten Menschen geholfen. Ich habe Deutsch unterrichtet, habe sie bei der Wohnungs- und Jobsuche unterstützt und bei Behördenwegen begleitet. Das habe ich getan, weil ich dankbar bin, in Österreich geboren und aufgewachsen zu sein, ein sicheres und freies Land, und weil ich meinen Dank weitergeben möchte an unsere Gesellschaft und an jene Menschen, die es rein aufgrund ihrer Geburt nicht so gut erwischt haben im Leben.
Für mich ist das Umkehren in der Bibel nicht einfach einen Weg zurückzugehen, sondern nachzudenken und sein Leben zu ändern. Und der Dank ist der Ausdruck einer Beziehung zu Gott, nicht die Erfüllung einer lästigen Pflicht.
(Brigitte Sonnberger, Don Bosco Mission Austria)
Impuls zu Lk 17,11-19
Und es geschah auf dem Weg nach Jerusalem: Jesus zog durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und es geschah, während sie hingingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu auf das Angesicht und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samariter. Da sagte Jesus: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind die neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet.