Impuls am Sonntag
In meiner Arbeit als Erzieherin bin ich für 15 Kinder in meiner Gruppe verantwortlich und manchmal auch für ein paar mehr. Diese Woche war ich eingeteilt, neue Kolleginnen zu unterstützen, die Kinder von der Schule abzuholen. Es handelte sich dabei um Kinder aus der 1. Klasse Volksschule und aus der Vorschulklasse. Angekommen im Internat fiel mir auf, dass ein Kind von der Vorschulklasse fehlte.
Ich regelte, dass eine Kollegin bei meiner Gruppe blieb und machte mich daran, das eine Vorschulkind zu suchen und herauszufinden, warum es den Weg in das Internat nicht geschafft hatte. Ich erfuhr, dass es doch noch in der Schule sei und dass es, warum auch immer, nicht mitgekommen war.
Es war mir sofort klar und selbstverständlich, dass ich mich darum kümmere und das Kind hole, auch wenn es nicht hätte sein müssen. In der Zeit, wo ich nicht wusste, wo dieses Kind ist, pochte mein Herz und ich war sehr aufgeregt. Von 25 Kindern hat eins gefehlt – automatisch beginnt man sofort das eine „Verlorene“ zu suchen und die anderen abzugeben. Genauso hat es der Hirte mit den Schafen gemacht, er ließ seine Herde an einem sicheren Platz, um das eine verloren Schaf zu suchen.
Und ebenso sucht Gott jede und jeden Einzelnen von uns, wenn wir uns verlaufen haben und in eine Sackgasse geraten sind.
(Elisabeth Malicek SMDB, Unterwaltersdorf)
Impuls zu Lk 15,1-10
Das Gleichnis vom verlorenen Schaf
Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen. Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war! Ich sage euch: Ebenso wird im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben. Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie die Drachme findet? Und wenn sie diese gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir, denn ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte! Ebenso, sage ich euch, herrscht bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.