Impuls am Sonntag

Schnee, Schnee, Schnee. Der Weg ruft: Nimm die Schaufel, mach mich begehbar! Bis November war mein Pfarrhof umgeben von aufgerissenen Straßen. Nach fünf Wochen waren diese wieder bereitet. Welch Freude, dass wieder zu uns kommen konnte, wer wollte.

Aber es hört nicht auf: Johannes der Täufer, dieser Prophet, sagt uns, wir sind noch nicht fertig. Immer noch sollen wir Straßen bereiten: gerade machen, Löcher auffüllen, ebnen!
Wäre es nicht schöner, einfach auszuspannen bei Tee und Keksen, sich ja nicht bewegen in der Coronasaison und Gott so in die Welt kommen lassen?

Oder will ER etwas von mir?
Eher schon: meine Sehnsucht; mein Suchen nach seinen Spuren in dieser Welt und in meinem Leben; mein Aufbrechen besonders auch aus religiöser Routine; meine Bereitschaft zur eigenen Umkehr, wie auch dazu, Konflikte anzugehen, wo sie schaden: in der Familie, der Arbeit, der Kirche …

Wege bereiten dürfen wir wie der Prophet und dann mitrufen am nächsten Sonntag: Freut euch, der Herr ist nahe!


(Br. Wolfgang Gracher SDB, Feldkirchen/Klagenfurt)

Impuls zum Sonntagsevangelium Lukas 3,1-6

Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas.
Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündigte dort überall Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. So erfüllte sich, was im Buch der Reden des Propheten Jesaja steht: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt.