Impuls am Sonntag
Eine arme Witwe, die mehr gibt als alle anderen? Das ist schon eine Ansage! Eine Provokation, die auch unsere Lebensweise in Frage stellt.
Jesus stellt diese Witwe als Symbol für eine neue Denkweise von Gerechtigkeit hin. Wohl ein hohes Ideal – Wenn jede*r in Relation so viel für die Gemeinschaft geben würde, wie diese Frau, dann würde das Reich Gottes wohl ein Stück mehr spürbar werden. Dann würden bei uns nicht so viele Menschen hungern müssen, es weniger Einsamkeit geben, die Klimakrise leichter einzudämmen sein.
Das Beispiel der armen Witwe ist kein Wohlfühltext im Evangelium. Jesus war auch unbequem für ganz viele Menschen in seiner Zeit und musste dafür mit dem Tod bezahlen. Auch heute ist Jesu Botschaft unbequem für uns.
Für mich ist das ein Lernprozess: Mich mit dem Evangelium zu konfrontieren und mich aus der Bequemlichkeit meiner Privilegien heraus zu bemühen und diese zu nutzen, um zu einer gerechteren Welt beizutragen.
(Katharina Gregull, VIDES Freiwilligendienst der Don Bosco Schwestern)
Impuls zum Sonntagsevangelium Mk 12,38-44
Worte gegen die Schriftgelehrten
Er lehrte sie und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.
Das Opfer der Witwe
Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenüber saß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.