5vor12

Ordensgemeinschaften setzen ein lautstarkes Zeichen für den Klimaschutz.

Die katholischen Ordensgemeinschaften Österreichs rufen gemeinsam zu mehr Klima- und Umweltschutz auf. Auch die Salesianer Don Boscos beteiligen sich an der Aktion.

Am Montag wurde bei einer Pressekonferenz die neue Online-Plattform www.5vor12.at präsentiert, über welche Initiativen und Angebote zum Thema Klimaschutz gebündelt werden sollen.

Weiters sollen damit auch Möglichkeiten geboten werden, sich zu engagieren und zu vernetzen. Um der Dringlichkeit des Anliegens Nachdruck zu verleihen, läuteten am Montag die Glocken vieler Standorte von Ordensgemeinschaften - und zwar bereits um fünf vor zwölf anstatt wie sonst zur vollen Mittagsstunde.

"Von der kleinsten Einheit der Familie über Pfarren oder Diözesen hin zu NGOs oder Ordensprovinzen können sich alle an der neuen Plattform beteiligen", betonte die Theologin Lisa Huber, die bei den Ordensgemeinschaften für den Bereich "Mission und Soziales" zuständig ist. Die Zeit dränge, "dass wir alle gemeinsam Schritte setzen für eine bessere Welt, in der die Schöpfung und wir Menschen gemeinsam leben können". Mit der neuen Initiative wollen die Ordensgemeinschaften in Österreich ihren Beitrag zur von Papst Franziskus angeregten "Laudato si'-Aktionsplattform" leisten, welche am 14. November, dem "Tag der Armen", weltweit starten soll. In den nächsten sieben Jahren sollen damit konkrete Projekte umgesetzt werden, welche die Bewahrung der Schöpfung zum Inhalt haben.

Zeit des Handelns
Die 2015 veröffentlichte Enzyklima "Laudato si" von Papst Franziskus sei zwar von vielen wahrgenommen worden, "aber in den letzten sechs Jahren wurde zu wenig umgesetzt in Bezug auf Klimaschutz und Biodiversität", konstatierte bei dem Pressetermin Anja Appel, Leiterin der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO). Weltweit könne man mittlerweile erleben, welche Auswirkungen die Klimakrise bereits habe. Daher gelte, so auch Appels Appell: "Es ist höchste Zeit zu handeln!"

Um Impulse für dieses Handeln geht es bei der im November anlaufenden Aktionsplattform "Laudato si". Zentral sei dabei der Aufruf zur Umkehr des Lebensstils wie etwa durch weniger Fleischkonsum und veränderte Mobilität, jedoch auch zu Maßnahmen beim internationalen Handel, erklärte Appel. Entwickelt wurde die Plattform vom Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen im Vatikan, um die ökologische und soziale Transformation der Gesellschaft voranzutreiben.

Die Vorhaben des Papstes wollen die Ordensgemeinschaften mit der Plattform "Fünf vor zwölf" unterstützen. So enthält die Webseite alle österreichweiten Informationen zum Thema "Laudato si" und aktuelle Projekte. Ebenso diene die Plattform der Vernetzung für am Thema interessierte Einzelpersonen, Gruppen oder Organisationen.

Angesprochen auf die am Sonntag von der Regierung vorgestellte ökosoziale Steuerreform, betonte Appel, dass sie grundsätzlich froh sei, dass nun endlich eine Vorlage auf dem Tisch liege. Aber, "aus der Ferne betrachtet", hätte man sich als KOO viel mehr erwartet, konkret: "einen höheren CO2-Preis, die Abschaffung des Dieselprivilegs, die Besteuerung von Kerosin und dass man auch die Pendlerpauschale angreift".

Innovative Orden
"In den österreichischen Ordensgemeinschaften geschieht schon vieles, um nachhaltiger zu leben", berichtete bei der Pressekonferenz Sr. Hemma Jaschke, Provinzleiterin der Steyler Missionsschwestern in Österreich, Südtirol und Rumänien. Orden seien "Vorbilder und Solidargemeinschaften mit vielen innovativen Projekten". Etwa in Fragen der nachhaltigen Landwirtschaft aber auch auf Bildungsebene, wo es in Ordensschulen zahlreiche Projekte gebe, sei man Vorreiter. Die Verantwortungsträger in allen Lebensbereichen sollten sich dieses Themas ebenfalls annehmen. "Treten wir für eine bessere Zukunft ein", betonte Jaschke, die dem Vorstand der Ordensgemeinschaften angehört.

 

(kathpress)

 

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