4. Adventfenster in Stams
Jeden Montag nach einem Adventsonntag gestaltet eine Einrichtung des Kinder- und Jugendhauses Don Bosco in Stams ein "Adventfenster" mit einem Impuls. Das vierte Adventfenster gestaltete das Mädcheninternat.
Die Geschichte vom kleinen Stern, der leuchten wollte
Ein kleiner Stern war sehr traurig, weil er glaubte nicht so schön zu leuchten wie die anderen Sterne. Darum fragte er einen besonders hellen Stern: Sag, warum leuchtest Du so schön und ich nicht? Kannst du mir verraten wie das geht? Überheblich sah ihn der große, leuchtende Stern an und jagte ihn davon. Eingeschüchtert und traurig flog der kleine Stern weiter, die Jahre vergingen und nichts geschah.
Eines Abends sah er etwas Merkwürdiges, eine Sternschnuppe kam direkt auf ihn zu:
„Weg da, weg da du bist mir im Weg“, schrie sie laut und nicht zu überhören!
Der kleine Stern sprang zur Seite, denn diese Sternschnuppe war noch prachtvoller, leuchtender und schöner als alle Sterne die er kannte! Er nahm allen seinen Mut zusammen und fragt: „Sag mir wie du so wunderschön leuchten kannst, es will mir nicht gelingen!?“
„Ich sterbe!“, sagte die Sternschnuppe! „Du WAS?“ - sterben kannte der kleine Stern nur als etwas Furchtbares, doch die Sternschnuppe war weder ängstlich noch verstört, sie wirkte gelassen und war dabei wunderschön! „Wie kann das sein, sag mir was ist das Geheimnis! “
Die Sternschnuppe bekam einen milden Ausdruck im Gesicht und sprach: „Mein lieber kleiner Stern, du hast noch so viel vor dir, du musst dich nur DREHEN, mehr nicht, was auch immer passiert, bleibe nie stehen, ich bin vollendet und am Ziel meines Daseins, ich bin das, was ich aus mir gemacht habe, besser geht es nicht mehr nun werde ich erlöschen, denn ich bin verbraucht, möglicherweise nimmst du meinen Platz ein wenn du dich bemühst!?“
Der kleine Stern wurde langsamer und ließ nachdenklich die Sternschnuppe ziehen.
Erst als er ihr hinterher sah erkannte er in Ihr den prachtvollen Stern den er einst um Rat gefragt hatte!
Langsam fing der kleine Stern an sich zu drehen, er sah nicht links und er sah nicht rechts,
die Schönheit der anderen war ihm egal geworden, er hatte keine Zeit sie zu beneiden, er wollte sich drehen, und je länger er sich drehte, umso leuchtender wurde er und umso mehr er leuchtete,
umso größer wurde er auch, er wuchs über sich hinaus. Unendlich erschöpft aber überglücklich machte er Millionen Jahre später als wunderschöne Sternschnuppe einem anderen kleinen Stern Platz, der genauso traurig seine Laufbahn begann wie einst er! Was ihn sehr, sehr glücklich machte!