20. November: Tag der Kinderrechte
Minderjährige Flüchtlinge haben ein Recht darauf, die Fürsorge und Betreuung zu erhalten, die ihnen laut UN-Kinderrechtskonvention zusteht. Dazu Eva Kern, Geschäftsführerin des Don Bosco Flüchtlingswerkes: „Derzeit leben in den Erstaufnahmezentren rund 700 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die dringend sozialpädagogische Unterstützung und Hilfe brauchen. Diese müssen rasch geeigneten Betreuungseinrichtungen zugeteilt werden. Diese verlorene Zeit kann ihnen keiner zurückgeben.“
Kinderrechte müssen für alle gelten
„Kinder auf der Flucht sind vorrangig Kinder und erst in zweiter Linie Flüchtlinge“, so Kern. „Kinderrechte und Jugendschutz müssen für alle Kinder gelten, auch für minderjährige Flüchtlinge. Wir fordern, die Diskriminierung minderjähriger Flüchtlinge zu beenden.“
Unüberschaubare Asylverfahren
Weiters weist das Flüchtlingswerk auf den Ablauf der Asylverfahren hin: „Die Verfahren, die sich teilweise über Jahre ziehen, sind extrem belastend für junge Flüchtlinge und ein weiteres Trauma für die jungen Menschen. Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Depressionen sind die Folgen. Die Jugendlichen habe keine Perspektive und werden um die Chance gebracht, ihr Potenzial zu entwickeln“, so Kern.
Mit dem 18. Geburtstag ändert sich die Lebenssituation der Jugendlichen abermals schlagartig. Kern erklärt: „Während 70 Prozent der in Familien lebenden Jugendlichen mit 21 Jahren noch zu Hause wohnen, sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von heute auf morgen auf sich allein gestellt. Zur Betreuung der Altersgruppe 18plus müssen adäquate Angebote entwickelt werden."
Das Don Bosco Flüchtlingswerk Austria ist eine Initiative der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern und von "Jugend Eine Welt" mit dem Ziel, sich für unbegleitete junge Flüchtlinge in Österreich einzusetzen.