"Ich habe dich beim Namen gerufen, du bist mein!" JES. 43, 1
Gott, unser Herr über Leben und Tod hat
SR. MARGARETE KALTENEGGER
am 7. Oktober 2014, dem Fest der Rosenkranzkönigin, im 84. Lebensjahr heimgerufen in die ewige Freude bei ihm.
Margarete wurde am 9. Mai 1931 in Zeltweg in der Steiermark als ältestes von 5 Kindern geboren. Ihre Mutter Karoline Kaltenegger geb. Winkler war Protestantin, ihr Vater Peter Kaltenegger, war Arbeiter in den VOEST-Werken in Zeltweg.
Gegen Ende des Krieges wurde die Familie evakuiert und sie zogen zum Onkel nach Murau. Margarete kam für zwei Jahre zu einem Bauern, obwohl sie die Pflichtschule noch nicht abgeschlossen hatte.
1946 übersiedelte die Familie nach Linz, da der Vater dort bei der VOEST eine Arbeitsstelle erhalten hatte. Margarete fand eine Anstellung als Kindermädchen bei der Familie des VOEST-Direktors. Sie liebte die Kinder und die Kinder liebten sie.
Doch dann erfuhr ihre Mutter, dass die Don Bosco Schwestern, die in der Nähe wohnten, eine Nähschule hatten. Und da Margarete gerne Schneiderin werden wollte, ging sie gleich am nächsten Tag hin und wurde trotz Platzmangel sofort aufgenommen. Der Oberin war das nicht recht, aber Sr. Margarete Hoffmann sagte: „Wenn sie dieses Dirndl gesehen hätten, hätten sie’s auch sofort aufgenommen.“
Margarete besuchte die Nähschule für 1½ Jahre und schreibt: „Ich war begeistert von den Schwestern und war bei ihnen ganz zu Hause. Dort habe ich beten gelernt“
Aber da die Nähschule etwas kostete und sie den Eltern nicht ständig zur Last fallen wollte, ging sie auf Arbeitssuche ohne dass die Eltern davon wussten und meldete sich bei der Tabakfabrik an. Doch als sie heimkam sagte die Mutter zu ihr, dass ihr die Don Bosco Schwestern einen Posten am Viktorsberg als Küchen- und Hausmädchen anbieten würden. Margarete nahm diesen Posten mit Freude an und eine Woche später war sie bereits in Vorarlberg. Es war dies im Jahr 1947.
Sr. Annette Weber, die bemerkte, dass sie religiös aufgeschlossen war, erklärte ihr jeden Abend den Katechismus. Sie beteten auch viel miteinander und so wuchs langsam und heimlich der Beruf. Weil sie noch nicht gefirmt war, wurde sie vorbereitet und empfing in Feldkirch am 28. Juni 1948 die hl. Firmung. Als Margarete ihren Wunsch Don Bosco Schwester werden zu wollen ihren Eltern schrieb, versuchte der Vater ihr diesen Wunsch auszureden und sie umzustimmen. Aber es gelang ihm nicht, denn Margarete spürte den Ruf des Herrn.
So begann Margarete die Kandidatur am Viktorsberg. Am 31. 1. 1950 wurde sie ins Postulat aufgenommen, das sie dann in Eschelbach, Bayern, fortsetzte, da Österreich mit Deutschland damals noch eine Provinz bildete. Das Noviziat begann sie am 5. August 1950 in Rottenbuch, legte am 5. August 1952 in Rottenbuch ihre erste Profess und am 5. August 1958 in Linz ihre Ewige Profess ab.
Nach der Profess war Sr. Margarete ihr ganzes Leben lang als Köchin in Innsbruck, Baumkirchen, Stift Stams, Unterwaltersdorf und Vöcklabruck tätig und versorgte Kinder, Mädchen, Gäste im Bildungshaus und Schwestern mit köstlichen Speisen. Mit Begeisterung, Opfergeist und Fröhlichkeit trug sie überall zu einem guten Klima bei. Sie liebte es besonders bei den Kindern und Mädchen zu sein und konnte auch jene, die ihr in der Küche halfen, gut anleiten.
Von 1998 bis 2009 lebte und wirkte sie in Klagenfurt und hatte auch als Pförtnerin Kontakt mit den Kindergartenkindern, den Studentinnen und den Bettlern, die sie am Nachmittag mit viel Liebe und Festigkeit bediente. Außerdem betreute sie ältere Mitschwestern mit Liebe und Geduld.
Im Winter 2008/09 hatte sie zwei Herzinfarkte, sodass sie sich einer Bypass-Operation unterziehen musste. Zwei Tage später bekam sie nochmals einen Herzinfarkt, nach dem es ihr sehr schlecht ging und der eine lange Erholungsphase erforderte. Anfangs August 2009 übersiedelte sie nach Vöcklabruck in die Herz Jesu Gemeinschaft, wo sie sich dann doch verhältnismäßig rasch erholte und sich bei den alltäglichen Arbeiten einbrachte. Mit großer Liebe kümmerte sie sich auch besonders um Sr. Paula Rodi. Die sagte einmal: „Der liebe Gott hat Sr. Margarete gesund gemacht, damit sie mir beistehen kann.“
Trotzdem der Gesundheitszustand von Sr. Margarete immer schwächer wurde, war sie immer für die verschiedenste Dienste im Wohn- und Pflegestock bereit.
Am 24. September 2014 wurde Sr. Margarete wegen eines Darmverschlusses ins Klinikum Wels eingeliefert und sofort operiert. Danach verbrachte sie einige Tage auf der Intensivstation, bevor sie auf die Bettenstation der Chirurgie verlegt wurde. Sie war wieder ansprechbar und begann wieder ein wenig zu essen. Auf ihren ausdrücklichen Wunsch erhielt sie in vollem Bewusstsein am Montag, den 6. Oktober die Krankensalbung.
Am Dienstag, den 7. Oktober gab sie am Nachmittag im Beisein ihrer Schwester Elisabeth ohne Kampf dem Herrn ihr Leben zurück.
Wir danken Sr. Margarete für ihren großherzigen, selbstlosen Einsatz und für ihr frohes ‚Mit-uns-Sein‘. Der gütige Gott soll ihr alles reichlich belohnen.
Immer hat sie gerne gebetet. Nun wird sie bestimmt für uns eine Fürsprecherin bei Gott sein.
Am 10. Oktober 2014, beten wir um 9:30 Uhr in der Aufbahrungshalle Vöcklabruck Maria Schöndorf den Rosenkranz, dann geleiten wir unsere liebe Verstorbene zur Grabstätte der Don Bosco Schwestern. Den Auferstehungsgottesdienst feiern wir anschließend in der Kapelle der Don Bosco Schwestern in Vöcklabruck, Linzer Straße 98.
Um das Gebet für Sr. Margarete bitten
die Don Bosco Schwestern und alle Verwandten
Anstelle von Kranz-und Blumenspenden bitten wir um einen Beitrag für den Wohn- und Pflegestock der Don Bosco Schwestern. Bankverbindung: Sparkasse Vöcklabruck. IBAN AT21 2032 0061 0000 7186