Gott will an deiner Seite sein

Rückschau auf den Besuch von Pater Tom Uzhunnalil während des „Außerordentlichen Monats der Weltmission“.
Bei den Don Bosco Schwestern in Vöcklabruck: „Ich komme von einer indischen Don Bosco Schule in eine europäische Don Bosco Schule und ich spüre sofort, hier weht der Geist unseres Ordensgründers Don Boscos.‟

Pater Tom aus Indien war 2016 bei einem Attentat von Islamisten im jemenitischen Aden entführt worden und wurde nach eineinhalb Jahren Gefangenschaft befreit. Jetzt besuchte er Österreich und war auch in der Salesianerpfarre Stadlau, in den Don Bosco Schulen in Unterwaltersdorf sowie im Wiener Salesianum. Altbischof Ludwig Schwarz, ehemaliger Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich und Salesianer, freute sich über die Begegnung mit seinem Ordensbruder in den Don Bosco Schulen Vöcklabruck.

Die Hintergründe zur Entführung von Pater Tom lesen Sie HIER

Gemeinsame Feier beim Gottesdienst in der Don Bosco Pfarre Wien Stadlau mit den Salesianern und den Mutter Teresa Schwestern.

Was bedeutet Ihrer Meinung nach Mission aus christlicher Sichtweise?
Es ist die Idee, hinauszugehen, in ein anderes Land, eine andere Region und über Jesus zu sprechen und die Botschaft von der Liebe Gottes zu allen Menschen zu verbreiten. Die Taufe der Menschen muss dabei freiwillig sein, nicht aus materiellen oder sozialen Beweggründen motiviert wie medizinische Versorgung, die Möglichkeit zu einem Schulbesuch oder Nahrung.

Was war Ihre Motivation, in die Mission zu gehen?
In der zehnten Schulstufe kamen Salesianer zu uns in die Klasse und erzählten uns von ihrer Arbeit. Zwei haben sie dann gemeldet, dass sie diese Art von Arbeit interessiert. Ich war einer und so bin ich näher mit dem Orden in Kontakt getreten, stufenweise bis zum Eintritt. Dann habe ich jahrelang als Lehrer gearbeitet und schließlich meinen Provinzial gefragt, ob ich nicht eine Pause von der Schule einlegen könnte. Ich würde gerne in die Mission gehen. Das wurde dann bewilligt. In den Jemen bin ich durch die Anfrage der Mutter-Teresa-Schwestern gekommen, die um eine spirituelle Begleitung gebeten haben. Die Salesianer haben die Aufgabe angenommen und ich war einer von vier Mitbrüdern, die im Land gearbeitet haben, aufgeteilt in vier Pfarren. Wir haben hauptsächlich Christen aus anderen Ländern betreut, die im Jemen gearbeitet haben.

Glaubenszeugnis im Don Bosco Gymnasium Unterwaltersdorf. Pater Tom beantwortete Fragen von Schülerinnen und Schülern.

Wie haben die Menschen im Jemen Ihre Arbeit als katholischer Priester, als Missionar gesehen?
In dem Seniorenheim in Aden wussten die Bewohnerinnen und Bewohner, dass ich Priester bin. Ich war ja als spiritueller Begleiter der Mutter-Teresa-Schwestern präsent. Einmal habe ich auch einen Koran erhalten und die englischsprachige Übersetzung gelesen. Menschlich hatte ich mit der Bevölkerung keine Probleme im Jemen, mit Muslimen hatte ich aber wenig Kontakt.

Was ist Ihre Aufgabe, Ihre Mission, nach Ihrer Entführung und was empfehlen Sie einem Salesianermissionar?
Mein Auftrag ist es, den Menschen weltweit zu danken, die während meiner Gefangenschaft für mich gebetet haben. Auch Muslime und Hindus in meiner Heimat haben für mich gebetet. Ich empfinde keinen Groll für meine Entführer und habe ihnen vergeben. Das Gebet ist die stärkste Waffe, Vergebung die beste Medizin. Gott existiert, und er erhört die Gebete und beantwortet sie immer. Gott will an deiner Seite sein, auch wenn es schwer ist. Gott ruft dich zu deiner Aufgabe. Hab keine Angst vor Schwierigkeiten. Das ist meine Botschaft. Don Bosco hat uns gesagt, er kann uns kein einfaches, bequemes Leben versprechen, aber wir werden immer Brot und viel Arbeit haben und später den Himmel.

(kap/red)

Begleitet wurde Pater Tom (links) während der Tage in Wien von Bruder Günter Mayer (rechts) von der Don Bosco Mission Austria.

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