Freiwilligenmesse in Wien
Die Freiwilligenmesse in Wien geht in ihre dritte Runde: 75 Einrichtungen, darunter auch zahlreiche kirchliche Organisationen, stellen vom 25. bis 26. Oktober im Wiener Museum für angewandte Kunst ihre Arbeit vor.
Die Veranstalter erhoffen sich auch für die heurige Auflage ein breites Echo: "2012 und 2013 waren rund 10.000 Besucher auf der Messe und es konnten 1.500 neue Freiwillige gewonnen werden, die rund 300.000 Stunden jährlich tätig sind", hieß es in einer Aussendung. Eine Lanze für die Freiwilligenarbeit brach auch Caritas-Präsident Michael Landau: "Ohne Freiwillige wäre vieles nicht möglich", so Landau.
Wie unverzichtbar die Arbeit freiwilliger Helfer sei, werde an der Caritas sichtbar, so der Präsident. "Wir sind als Organisation nur so stark wie die Freiwilligen, die uns in unserer täglichen Arbeit unterstützen." Die vielen Helfer würden das Wertvollste schenken, das man geben kann: "Ihre Zeit". Alleine in der Erzdiözese Wien engagierten sich mehr als 2.000 Menschen in ihrer Freizeit, in ganz Österreich seien es knapp 40.000 Menschen, die die Arbeit der Caritas mittragen.
Dass die Freiwilligenarbeit in Österreich in hohem Kurs steht, bestätigt auch eine Studie des Sozialministeriums aus dem Jahr 2012: mehr als drei Millionen der ab 15-Jährigen engagierten sich in ihrer Freizeit freiwillig. Dennoch gaben rund 60 Prozent der Österreicher an, noch nie gefragt worden zu sein, ob sie freiwillig bei einer gemeinnützigen Organisation mitarbeiten möchten, so Michael Walk, Geschäftsführer des Vereins Freiwilligenmesse in der Aussendung.
Mit der Messe möchte der Verein nun Interessierten und Organisationen eine Plattform bieten, um unkompliziert miteinander ins Gespräch kommen und Erfahrungen austauschen zu können. Ziel sei ein niederschwelliges Gesprächsangebot für jene, die bis jetzt noch kaum mit gemeinnütziger Arbeit in Berührung gekommen sind. Gleichzeitig wird den Vereinen die Möglichkeit geboten, sich vorzustellen.
Vor allem im städtischen Bereich gebe es Aufholbedarf: nur jeder fünfte bis sechste Bürger engagiert sich im großstädtischen Bereich - im Vergleich dazu: in ländlichen Gegenden arbeitet beinahe die Hälfte der Österreicher ehrenamtlich. Besonders hoch sei der Bedarf in Wien: "im gesamten Sozialbereich sind gemeinnützige Organisationen zunehmend auf die Mitarbeit von Freiwilligen angewiesen", so Walk.
Mit der Messe wolle man auch auf das Ausmaß der Freiwilligenarbeit in Österreich aufmerksam machen. Eine Studie des Sozialministeriums habe ergeben, dass 2012 3,3 Millionen Österreicher in irgendeiner Weise durchschnittlich vier Stunden pro Woche unentgeltlich tätig waren. Bei einer konservativen Annahme, dass eine Freiwilligenstunde einen Wert von zehn Euro hat, wäre der Wert pro Jahr rund 6,6 Milliarden Eure und somit 2,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Der Verein fordert, den geldwerten Betrag der Freiwilligenarbeit zu analysieren und in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung beziehungsweise in den "Wie geht es Österreich"-Indikator der Statistik Austria aufzunehmen.
Die Themenpalette der Messe reicht von Gesundheit, Migration, Jugend, Senioren, Umwelt, Bildung über Kultur und Zivilcourage bis hin zur Sozialarbeit. Kirchlicherseits vertreten sind u.a. die Caritas der Erzdiözese Wien, die Caritas Socialis, das Don Bosco Flüchtlingswerk, die Kategoriale Seelsorge der Erzdiözese Wien, der Kolping-Diözesanverband Wien, der Malteser Hospitaldienst, Radio Maria, die VinziWerke Wien und die youngCaritas.