"Frauen stärken heißt Ernährung sichern"

Auf die weltweit maßgebliche Rolle von Frauen bei der Sicherung der Ernährung haben die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) und die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen hingewiesen. Das solle sich auch in entsprechenden Schwerpunktsetzungen in der Entwicklungszusammenarbeit niederschlagen: "Frauen stärken heißt Ernährung sichern", heißt es in einer gemeinsamen Presseaussendung anlässlich des Weltlandfrauentages am 15. Oktober und des Welternährungstages am 16. Oktober.
Frauen bildeten das Rückgrat der rund 500 Millionen bäuerlichen Familienbetriebe weltweit, heißt es darin, 95 Prozent der landwirtschaftlichen Unternehmen seien Familienbetriebe. Die gezielte Förderung von "Landfrauen" und Bäuerinnen sei somit eine der wirksamsten Maßnahmen zur Bekämpfung von Hunger und Armut, erklärten kfbö-Vorsitzende Barbara Haas und Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen in der Landwirtschaftskammer Österreich. Konkrete Forderungen sind Hilfeleistungen, damit landwirtschaftlich tätige Frauen "Zugang zu Landbesitz, Investitionskrediten, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen bekommen".
Die "Aktion Familienfasttag" der Katholischen Frauenbewegung ist seit mehreren Jahrzehnten in diesem Sinne tätig; unterstützt werden Projekte in Asien, Lateinamerika und Afrika. "Uns geht es darum, Frauen zu ermächtigen, unabhängig und selbstverantwortet für die Ernährung ihrer selbst und ihrer Familien zu sorgen", sagte Barbara Haas. Dies umfasse Bildungs- und Bewusstseinsarbeit ebenso wie rechtliche Unterstützung etwa beim Landerwerb und Hilfe bei ökologischen Fragestellungen, Klimawandel oder Naturkatastrophen. Rund 2,1 Millionen Euro, die durch den Familienfasttag jährlich in Pfarren und Gemeinden zusammenkommen, fließen in rund 110 Projekte, von denen viele Frauen in der Landwirtschaft zugute kommen.
Don Bosco unterstützt Kleinbauern
Gemeinsam mit der kfbö unterstützt die ARGE Österreichische Bäuerinnen nun ein Projekt auf den Philippinen: Die "Don Bosco Foundation for Sustainable Development" vermittelt Kleinbauernfamilien nachhaltige Landwirtschaftspraktiken. Speziell Frauen erfahren dabei wirtschaftliche Förderung; durch die Herstellung weiterverarbeiteter Produkte oder lokaler Spezialitäten erwirtschaften sie ein Zusatzeinkommen. Die Armut habe dadurch in den letzten fünf Jahren um gut ein Drittel reduziert werden können, wozu auch "Maßnahmen im Bereich Bildung und Gendersensibilisierung" beigetragen hätten.
(KAP)