Familienurlaub „Sole, mare e (D)io“
Ein unvergesslicher Sommer in Cavallino stand meinen Kindern Paul (8), Lilli (6) und mir bevor. Beim wiederholten (oft sinnlosen) Surfen im Internet nach einem entsprechenden Urlaubsziel entdeckte ich im April d. J. per Zufall ein sehr sinnvoll erscheinendes Angebot. Unter dem Motto „Sonne, Meer und ich (mit Gott)“ boten die Don Bosco Schwestern mir – als Neo-Alleinerziehende und somit mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert aber auch mit viel Trauer bzw. Wut im Herzen – die Möglichkeit eine Woche für Leib und Seele mit anderen Familien und Alleinerziehenden sowie mit einem – wie ich heute weiß - tollen Team bestehend aus Sr. Aloisia, Sr. Martina, Sr. Veronika ergänzt durch Pater Stanislaus aus bella Roma sowie Dorothea, Andrea und last but not least der kraftvollen und für mich sehr charismatischen Sr. Johanna.
Die Anreise verlief problemlos und ich als religiöses Leichtgewicht – war schon gespannt auf die kommenden Tage – vor allem auf die Vormittage, die mir Zeit geben sollten, mich mit Gott nach sehr langer Zeit wieder einmal auseinandersetzen zu können. Mit dem Vorsatz, zumindest beim ersten Mal (von fünf möglichen Tagen) am Tagesthema inkl. Eucharistiefeier teilzunehmen, übergab ich die Kinder dem Betreuerinnenteam, die die Vormittage mit den Kindern gestalteten. Vor allem der zwanglose Umgang und der Freiraum, der den Kindern und Jugendlichen dabei gewährt wurde, muss hervorgehoben werden. Meinen beiden Kids haben die Workshops, die vom Singen über (Sandbild!)Basteln bis hin zu kreativer „Schmuckproduktion“ reichte, sehr angesprochen.
Während ich Paul und Lilli gut betreut wusste, wollte ich mir nun eben diesen ersten Vormittag „Zeit für die Seele“ nehmen. Etwas skeptisch begab ich mich in den vorbereiteten Raum. Anfangs dachte ich, dass ich hier wohl alleine sitzen werde, aber siehe da der Raum füllte sich vollends (und das an allen fünf Tagen!). Das Hauptthema dieser Woche sollte Mamma Margareta, die Mutter von Don Bosco, sein. Gleich der erste Impulsvortrag von Sr. Johanna hat mich tief berührt. An vielen Stellen fand ich Identifikationsmöglichkeiten und Anregungen mit Situationen umzugehen. Es blieb nicht bei diesem einen Vormittag. Tagtäglich – somit fünf Mal – nahm ich an diesen „Morgenkreisen“ teil, die mich sehr bewegt haben. Fast vergessen hatte ich, dass mir Singen immer viel Spaß gemacht hat. Zudem durfte ich bewegend vorgetragen Lieder von Maria genießen. Aus diesen Vormittagen konnte ich auch für mich und unsere Zukunft einiges mitnehmen: Situationen/Dinge anzunehmen (Gutes wie weniger Gutes), Geduld zu lernen und tiefes Vertrauen zu haben. Vor diesem Urlaub war es für mich nicht vorstellbar, dass mir – als ewig Fragende – diese Runden so viel Kraft geben können.
Mittagessen und Siesta bildeten die Zäsur zwischen einem für mich manchmal emotional anstrengenden Vormittag und spaßigen Nachmittagen, die wir als Gruppe gemeinsam Großteils im Meer und am Strand verbrachten. Auch die Abende waren extrem unterhaltsam – hier wären wohl der Tanzabend, der vor allem meiner Tochter Lilli viel Spaß gemacht hat, das wundervolle, sich im Meer spiegelnde Feuerwerk am Strand sowie der „leuchtende“ Abschlussabend hervorzuheben.
Nicht zuletzt möchte ich hervorheben, dass eine Woche nur gelingen kann, wenn die Gruppendynamik passt. In unserem Fall hat alles bestens harmoniert, und meine Familie konnte mit vielen Anwesenden – allen voran unsere Tischnachbar/-innen Sabine, Martin und Susanne – sehr viel austauschen und vor allem lachen… und lachen tut bekanntlich der Seele gut. Sole, mare e (D)io halfen mir im wahrsten Sinne der Worte, mich persönlich nach einer doch zweijährigen Tieftiefphase wieder zu spüren und mir das Gefühl zu geben, ICH zu sein. Es bleibt mir nur ein großes DANKE an alle Teilnehmenden auszusprechen und die Plätze fürs kommende Jahr zu reservieren.
(Daniela G.)
Anmerkung der Redaktion:
Die Familienurlaubswoche fand vom 17. bis 24. August 2014 statt.
33 Kinder, 32 Erwachene und ein 7-köpfiges Betreuungsteam nahmen daran teil.