Der Traum von Don Bosco
Am 15. Juni 2014 wird das erste Spiel der Fußball-WM in Brasilia angepfiffen. Die am Reißbrett geplante Hauptstadt Brasiliens wurde erst 1960 offiziell eingeweiht. Die Metropole hat einen besonderen Bezug zu Don Bosco (1815-1888): Der Turiner Jugendheilige hatte über ihre Gründung bereits 1883 einen Traum - kurz nach der Ankunft der ersten Missionare aus der Ordensgemeinschaft der Salesianer in Brasilien.
Ein ungefähr 16-jähriger freundlicher Junge begleitete Don Bosco auf einer phantastischen Reise und behandelte ihn dabei wie sein Freund und ein Freund der Salesianer: „Ich komme im Namen des Herrn, um Ihnen die Arbeit zu zeigen, die verwirklicht werden soll.“
Zunächst erfuhr Don Bosco, dass er in einem Salon in Südamerika war. Auf einer Schnur waren Breiten- und Längengrad gekennzeichnet - exakt auf dem Äquator und dort, wo später die neue Hauptstadt Brasilia errichtet wurde. Die Erzählung geht weiter mit einem Überblick über Südamerika von den Anden bis zum Atlantik: „Es sind Tausende, Millionen von Einwohnern, die auf Hilfe und auf den Glauben warten.“ Zur Zeitspanne erklärte der Junge, dass die erste Generation der Kongregation (ab 1859) nicht gezählt werden darf, erst die zweite Generation.
Don Bosco berichtete weiter: „Wir reisten entlang der Anden. Ich sah sehr schöne und komplett neue Dinge über Astronomie, Schifffahrt, Meteorologie, über Flora und Fauna und die Topografie der Gegend. Mehr als 1.000 Meilen sind wir durch einen unberührten Regenwald gefahren. Vor meinen Augen lag ein unvergleichbarer Reichtum, der eines Tages entdeckt werden wird. Ich sah unzählige Edelmetall-Minen, unerschöpfliche Kohle-Adern, so reichhaltige Erdöl-Vorkommen, wie sie sonst an keinem Ort gefunden wurden. Aber das war noch nicht alles. Zwischen dem 15. und dem 20. Breitengrad gab es eine ziemlich lange und breite Bucht, die sich an einem Punkt teilte, wo ein See entstand. Es sagte eine Stimme immer und immer wieder: Wenn man kommt, um die versteckten Minen zu bearbeiten, wird hier das gelobte Land erscheinen, wo Milch und Honig fließen werden.“
Ein Schutzpatron für Brasilien
Im prophetischen Traum von Don Bosco sah der Politiker Israel Pinheiro (1896-1973) eine klare Anspielung auf die neue Hauptstadt. Um die Bauarbeiten von Brasilia unter den Schutz des Heiligen zu stellen, bat er das erste Eisen und den ersten Zement, die auf der Baustelle angekommen sind, für den Bau einer Votiv-Kapelle zu verwenden.
Am 10. Juni 1962 wurde Don Bosco gemeinsam mit „Unserer Lieben Frau von Aparecida“ zum zweiten Patron von Brasilien ausgerufen.