Brücken bauen seit 20 Jahren

Die Don Bosco Partnerorganisation Jugend Eine Welt feierte ein Dank und -Jubiläumsfest.
Die Mitgründer von Jugend Eine Welt: Reinhard und Ruth Heiserer, P. Petrus Obermüller, Margit Pollheimer-Pühringer (Foto: Jugend Eine Welt)

Seit 1997 hilft die österreichische Hilfsorganisation unter dem Motto "Bildung überwindet Armut" benachteiligten Kindern und Jugendlichen weltweit. Das wurde am 12. Mai 2017 im Wiener Don Bosco Haus mit mehr als 300 Gästen gefeiert.

Gründer der weltweit aktiven Fachorganisation für Entwicklungszusammenarbeit waren u.a. Reinhard Heiserer, ehemaliger Entwicklungshelfer in Ecuador, Pater Petrus Obermüller SDB, damals Jugendpastoralleiter der Salesianer, ehemalige Volontäre, Salesianerpersönlichkeiten und Freunde Don Boscos. In den vergangenen 20 Jahren wurden mehr als 2.700 Hilfsprojekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt mit Spenden- und Fördergeldern in der Höhe von 70 Millionen Euro. Die Salesianer und Jugend Eine Welt begleiteten insgesamt 600 Volontäre auf ihrem Auslandseinsatz.

Projektpartner aus Bolivien, Ecuador, Ghana, Indien, Liberia und Tunesien vermittelten beim Jubiläumsfest eindrucksvoll, wie dringend der Einsatz der Hilfsorganisation weiterhin gebraucht wird - und dass Europa endlich mit aller Kraft den Ursachen von Armut, Flucht und Verzweiflung in Ländern des globalen Südens entgegentreten muss.
„Seit 20 Jahren versuchen wir Brücken zu bauen zwischen denen, die Hilfe brauchen und jenen, die Hilfe geben können. Dafür danken wir heute ganz herzlich!“, so Reinhard Heiserer in seiner Festrede.

Salesianerprovinzial Pater Petrus Obermüller sagte in seiner Predigt zur Dankmesse: „Mit viel Leidenschaft, mit Freude mit jungen Menschen etwas aufzubauen, was sie herausfordert und den Geist Don Boscos heute erfahrbar macht, waren für mich erfüllte Jahre. So konnte ich mithelfen, dass jungen Menschen die Möglichkeit geboten wird über das Volontariat eine Erfahrung zu machen, die das Leben prägt.“

Kinder geben die Richtung vor
Wie sehr die von Jugend Eine Welt geförderten Don Bosco Hilfsprojekte an den konkreten Bedürfnissen benachteiligter Kinder orientiert sind, bekräftigte auch Projektpartner Br. Lothar Wagner, der nach jahrelangem Einsatz in Sierra Leone heute Hilfsprojekte in Liberia leitet - u.a. für „Friedhofskinder“, die in Grabstätten übernachten. „Wir sind sehr froh, dass es euch gibt, ihr werden gebraucht und steht hoffentlich noch lang an unserer Seite!“

Dabei geht es keineswegs nur um finanzielle Unterstützung, wie Don Bosco Schwester Maria Rohrer aus Tunesien beschrieb. Jugend Eine Welt hatte nach der Revolution - dem „Arabischen Frühling“ - den Umbau eines dringend benötigten Schulhauses finanziert. „Es ging damals drunter und drüber bei uns, der Bau ging nur langsam weiter, aber niemand hat uns gedrängt, ihr müsst fertig werden. Da war ganz viel Zuhören und menschliches Verständnis.“ Auch heute benötigen die Don Bosco Schwestern dringend Unterstützung bei der Betreuung von jungen Menschen, die aus Schwarzafrika kommend in Tunesien gestrandet sind. „Es sind viele Tausende und es werden immer mehr, wir sind alle total überfordert. Alle blicken nach Lampedusa, niemand zu uns auf die andere Seite, wo die Tragödie ihren Ausgang nimmt.“

Zukunft
Neue Herausforderungen warten bereits auf die innovative Hilfsorganisation: Nach der erfolgreichen Etablierung von „WeltWegWeiser“, der neuen Servicestelle für Internationale Freiwilligeneinsätze im vergangenen Jahr, wird derzeit das Volontariatsprogramm für Erwachsene und Senioren ausgebaut. Immer auf der Todo Liste von Jugend Eine Welt steht der zivilgesellschaftliche Einsatz in Österreich zur Stärkung und zum Ausbau sozial-gesellschaftlicher Initiativen und Netzwerke. Besonderes Augenmerk erhält die 2016 gegründete gemeinnützige Jugend Eine Welt Stiftung.

(jew/red)

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