Bomben falsche Antwort

Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga SDB ist gegen Militäreinsätze im IS-besetzen Territorium.
Salesianerkardinal Oscar Rodriguez Maradiaga traf bei seinem Besuch in Jordanien im Mai syrische und irakische Flüchtlinge. (Foto:Caritas Jordan)

Der Präsident des Caritas-Weltdachverbands (Caritas Internationalis/CI), Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga SDB, ist gegen Militäreinsätze im IS-besetzen Territorium.

Mit der Bildung einer Militärallianz gegen die islamistischen Rebellen und der Entsendung von Kampfflugzeugen und Drohnen liefere der Westen die falsche Antwort, sagte Maradiaga bei der Eröffnung eines hochrangigen Caritas-Treffens zur Lage im Nahen Osten am Montag im Vatikan. Seine Meinung teilt Maradiaga u.a. mit dem syrischen Bischof Antoine Audo, zugleich syrischer Caritas-Chef.

Gewalt führe nur zu neuer Gewalt und einem sinnlosen Gemetzel, sage der CI-Präsident. Der einzige Weg zum Frieden in der Region bestehe im Entschluss aller involvierten Regierungen, keine Waffen mehr in die Region zu liefern.

Derzeit beraten in Paris 26 Staaten über das Vorgehen gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat". Der irakische Staatspräsident Fuad Masum wirbt für rasche Lufteinsätze im Irak. Ohne internationale Militärhilfe werde der IS weitere Gebiete einnehmen. Frankreichs Präsident Francois Hollande bezeichnete eine internationale Strategie im Kampf gegen die Terrorgruppe als dringend notwendig.

Maradiaga mahnte, statt Militär mehr humanitäre Hilfe in die Region zu schicken. "Viele der Regierungen, die sich vor ihrer Verpflichtung zur humanitären Hilfe drücken, gehören zu den größten Waffenlieferanten." Die politische Agenda rangiere vor der Not der Menschen. Von Gaza bis Irak herrsche die größte humanitäre Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

(KAP)

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