Ausgezeichneter Salesianerbischof Menamparampil
Thomas Menamparampil (83), emeritierter katholischer Erzbischof von Guwahati in Indien, erhält am 29. Februar 2020 den "Louis-Careno-Preis für herausragenden Journalismus" der Indischen Katholischen Pressevereinigung (ICPA).
Sein Name stehe "für Frieden und Dialog zwischen den Gemeinschaften und für soziale Harmonie, besonders im Nordosten Indiens", zitiert das Portal "Matters India" aus der Begründung. Menamparampils "scharfsinnige Analysen soziokultureller und politischer Fragen" hätten zu konkreten Friedensinitiativen geführt; dafür sei er 2011 auch für den Friedensnobelpreis nominiert worden.
Im ethnisch angespannten Assam wirkte der mehrfach ausgezeichnete Salesianer unter anderem als Vermittler im Konflikt zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Assam im Nordosten Indiens war in den vergangenen Wochen auch ein Brennpunkt der gewaltsamen Proteste gegen das neue Staatsbürgerrecht. Die Menschen dort befürchten eine Einwanderungswelle nichtmuslimischer Minderheiten aus dem benachbarten Bangladesch.
Nach der vom indischen Parlament im Dezember beschlossenen Reform können künftig illegale Flüchtlinge aus den muslimisch geprägten Ländern Afghanistan, Pakistan und Bangladesch die indische Staatsbürgerschaft erhalten, sofern sie den religiösen Minderheiten der Christen, Hindus, Sikh, Buddhisten oder Zoroastrier angehören.
Obwohl der salesianische Erzbischof ein Mann der Kirche ist, glaubt er an sozialen Aktivismus und Frieden. Menamparampil ist eine Schlüsselfigur im Friedensprozess in Indien, insbesondere unter den ethnischen Gruppen des Bundesstaates Assam im Nordosten Indiens.
"Ich wurde 1996 in die Friedenskonsolidierung hineingezogen, als fast zweieinhalb Lakh in Hilfslager um Kokrajhar [Bodoland] flohen, nachdem sie ihre Lieben und ihr Eigentum verloren hatten", erinnert sich Erzbischof Menamparampil: „Glücklicherweise kamen Gleichgesinnte zusammen, um verschiedenen Kirchen und Gemeinden zu helfen.“ Für ihn ist Frieden durch Gebet und Einsatz in allen Kontexten und auf allen Ebenen möglich.
Erzbischof Thomas sagt: „Nach dieser Erfahrung wurde ich gerufen, um in mehreren anderen Konflikten in der Region zu helfen, in denen ethnische Gewalt mehrere Leben gekostet, Häuser zerstört und den Menschen immenses Leid zugefügt hatte.“ "Mein Beitrag war gering", betont er, "aber diejenigen, die in diesen Kontexten für den Frieden gearbeitet haben, haben unsere Initiativen sehr geschätzt."
Der 83-jährige Erzbischof Thomas trat 1992 sein Amt als erster katholischer Bischof von Guwahati an. Dialog und Versöhnung bleiben die zentralen Punkte seiner Arbeit in zahlreichen anderen Positionen, darunter: Präsident der Regionalkonferenz der Bischöfe im Nordosten Indiens; Präsident der Kommission für Bildung und Kultur der indischen Bischofskonferenz; und Präsident des Amtes für die Evangelisierung der Bischofskonferenzen von Asien (FABC).
In letzter Zeit wurde er an mehrere Universitäten in Indien und im Ausland eingeladen, um über Themen wie das Verständnis zwischen den Gemeinschaften und den beschwerlichen Weg zum Frieden zu sprechen. Beispielsweise leistete er einen Beitrag auf dem Weltkongress der Philosophen 2018 in Peking.
(KAP/ANS)