Von der Prostitution zur Botschafterin für Menschenrechte

Augusta aus Sierra Leone wurde nur 23 Jahre alt
Augusta mit dem Generalobern Ángel Fernández Artime

Augusta Ngombu wurde nur 23 Jahre alt. Trotz ihres jungen Alters nahm sie sich die Zeit, ihre Träume zu verwirklichen. Als Kind verwaist, von ihren Verwandten missbraucht, lief sie von zu Hause weg um in den Straßen von Freetown, Sierra Leone, zu überleben. Dabei endete sie in völliger Armut und musste ihren Körper verkaufen um an Essen zu kommen. Die Salesianer Don Boscos fanden Augusta im Alter von 16 Jahren auf der Straße, nahmen sie im Don Bosco Mädchenschutzzentrum auf und retteten so ihr Leben.
Nach einer psychologischen und medizinischen Betreuung konnte Augusta die Schule beenden und schaffte es, ihr eigenes Lebensmittelgeschäft zu eröffnen.

Letzten Sonntag, den 7. Juni, starb Augusta an der Krankheit AIDS (HIV). Augusta war ein indirektes Opfer des Coronavirus. Aus Angst, sich im Krankenhaus mit dem Virus zu infizieren, nahm sie in den letzten Wochen nicht mehr die Behandlung für ihre AIDS-Krankheit wahr.

Botschafterin für Menschenrechte
Augusta schaffte es, aus ihrer miserablen Situation, in die sie als Kind hineingeworfen wurde, ihren Lebenstraum zu verwirklichen, auch wenn er nur von kurzer Dauer war.
Im Jahr 2018 nahm sie an der 38. UN-Sitzung für Menschenrechte als Botschafterin teil. Sie erzählte von ihrer Geschichte und bewegte damit das Publikum.

In Brüssel empfing sie der Präsident des europäischen Parlaments Antonio Tajani, und sie nahm gemeinsam mit Kardinal Michael Czerny bei einer Konferenz der COMECE (Commission of the Episcopal Conferences of the European Community) teil, die sich gegen Menschenhandel einsetzt.
In Malta nahm sie am europäischen Event Lost in Migration mit dem Dokumentarfilm Love  und an einem rundem Tisch mit dem Thema Schutz von Minderjährigen Migranten teil.

„Der beste und glücklichste Tag meines Lebens!“
In Rom bekam Augusta die Gelegenheit an einer Audienz beim Papst Franziskus am Petersplatz teilzunehmen. Ihrer Worte nach war es „Der beste und glücklichste Tag meines Lebens!“

Mit dem Dokumentarfilm Love, in dem Augusta die Hauptrolle spielte, schaffte sie es, das Leben vieler Minderjähriger in Sierra Leone zu verändern: Die Regierung des westafrikanischen Staates begann die Straßenkinder als Opfer anzusehen und erließ ein Gesetz, das sie vor Gewalt schützt.

Während der Dreharbeiten von Love sagte Augusta einmal: „Heute bin ich froh. Niemand lacht mich mehr aus. Niemand benutzt mich mehr. Ich erledige meinen Job, ich verdiene mein eigenes Geld und ich liebe was ich tue!“.

„Der Tod nahm sie zu ihrer besten Lebenszeit weg. Sie lebte ihren Traum und lässt uns mit einer klaren Botschaft zurück: Es gibt immer eine zweite Chance im Leben.“, so Pater Jorgé Crisafulli SDB, Direktor des Mädchenschutzzentrums in Sierra Leone.

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt das Mädchenschutzzentrum „Girls Shelter“ im Kampf gegen die Kinderprostitution in Freetown, Sierra Leone.

„Auch wenn diese Erfolgsgeschichte so ein tragisches Ende genommen hat, ist es umso wichtiger, dass wir weiterhin gegen die Ausbeutung junger Mädchen als Prostitutierte kämpfen.“ , so Bruder Günter Mayer SDB, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Austria.

Weitere Informationen auf der Website der Don Bosco Mission Austria

Zurück zur Übersicht

Um die volle Funktionalität unserer Website zu gewährleisten bzw. unser Angebot zu optimieren, setzt unsere Website Cookies. Weiterlesen …