Herausforderungen annehmen?
Offenheit und die Nähe zu jungen Menschen, mit besonderer Aufmerksamkeit für Menschen mit Migrationshintergrund, das ist der Fokus der Salesianer. Das betonte der Generalobere der Salesianer Don Ángel Fernández Artime bei seiner Ansprache bei der Bischofssynode im Vatikan.
donbosco.at bringt Auszüge der Ansprache:
Ich habe mir das Thema der Synode als Pyramide vorgestellt. An der Basis befinden sich alle jungen Menschen. Auf halbem Weg sind junge Leute auf dem Weg zum Glauben und an der Spitze sind die Jugendlichen, die ihre Berufung gefunden haben, zu denen sicherlich weniger junge Menschen kommen.
Vorgestern hatte ich folgendes Erlebnis: Als ich die Sitzung am Nachmittag verlassen hatte, fragten mich zwei junge Leute, Mitte 20, auf Spanisch. „Entschuldigung, könnten Sie uns sagen, warum hier Leute sind, die in bunten Gewändern gekleidet sind und irgendetwas auf ihren Köpfen tragen?"
Ich verstand natürlich sofort, dass sie wenig oder nichts über die Kirche und ihre Bischöfe wussten. Also habe ich erklärt, was wir hier machen. Ich habe ihnen gesagt, dass der Papst viele Menschen dazu eingeladen hat, über junge Menschen nachzudenken, und dass auch junge Leute daran teilnehmen.
Sie fragten mich, ob sie den Papst sehen könnten, denn sie hätten ihn gerne getroffen. Sie hielten ihn für einen "guten Menschen". In meinem Herzen bin ich überzeugt: die beiden sind auch unsere jungen Leute! Alle jungen Menschen sind unsere Jugendlichen – es gibt kein drinnen und draußen.
Ich denke, wir müssen das in der Welt vermitteln: dass die Kirche und ihre Hirten alle jungen Menschen annehmen, weil sich niemand ausgeschlossen fühlen sollte. Sie müssen spüren, dass wir sie willkommen heißen, unabhängig von ihren Umständen und ihren Lebensgeschichten.
Eine zweite Sache. Bei meinen Besuchen in den Niederlassungen der Salesianer, sehe ich viele Kirchen, die voll sind, weil junge Migrantinnen du Migranten und ihre Familien da waren. Das sind unsere jungen Leute mit ihren Familien, die unseren Kirchen auch einen frischen Wind des Glaubens bringen, während Ablehnung, Angst, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit in unseren Nationen wachsen.
Und deshalb denke ich, dass das Reden über junge Menschen für die Kirche bedeutet, eine starke Stimme zu sein, entschieden und mutig, genauso wie es Papst Franziskus für die gesamte Kirche tut. Weil diese jungen Einwanderer noch verletzlicher sind als alle anderen. Sollen wir es wagen, die Herausforderung anzunehmen?
Schließlich sollten unsere jungen Leute hören, dass wir uns um Sie kümmern, und dass wir zusammen mit ihnen auf einen Weg des Lebens und des Glaubens machen wollen. Unsere jungen Leute müssen unsere Präsenz in ihrer Mitte spüren. Sie müssen spüren, dass wir sie weder anleiten wollen, noch ihnen diktieren, wie sie leben sollen, sondern dass wir mit ihnen das Beste teilen wollen, das wir haben: Jesus Christus. Sie müssen spüren, dass wir für sie da sind. Wenn sie uns erlauben, nehmen wir Anteil an ihren Hoffnungen, ihren Freuden, ihren Schmerzen und Tränen, ihrer Suche nach Sinn und ihrer Berufung.
Sie müssen fühlen, dass wir ihnen Gott verkünden und sie werden durch unsere kleinen Vermittlungen spüren, dass Jesus sie liebt.
(ANS/red)