Ein Buch zum Singen und Beten
Vor vielen Jahren beschlossen die Bischöfe aller deutschsprachigen
Diözesen, das Gebets- und Gesangsbuch
der katholischen Kirche in Österreich, Deutschland und
Südtirol neu aufzulegen. Ergebnis ist das neue "Gotteslob", das ab Jänner in allen Pfarren Österreichs aufliegt.
Gesangsbücher haben lange Tradition
Professor Josef Weismayer, der an der Ausarbeitung beteiligt war, stellte das neue
"Gotteslob" in der Pfarre Stadlau vor.
Gesangbücher
wurden im deutschsprachigen Raum bereits seit 1521 gesammelt, so Weismayer. Über die Jahrhunderte
waren unterschiedliche Sammlungen in Gebrauch, wie z.B. das "Gesangbuch für
die österreichische Kirchenprovinz", die "Betende
Gemeinde" und andere Werke.
Zehn Jahre Arbeit am neuen "Gotteslob"
Die im Zweiten Vatikanischen Konzil erarbeitete Liturgiekonstitution war die Grundlage für das erste
"Gotteslob". Im Jahr 2001 fassten die deutsche und österreichische
Bischofskonferenz, sowie die Diözese Bozen–Brixen den Beschluss, das Gotteslob zu erneuern. 2002 wurde eine
entsprechende Unterkommission eingerichtet, der die österreichischen
Bischöfe Egon Kapellari und Alois Kothgasser SDB angehörten.
Ein Familiengebetbuch
Die Unterkommission teilte die Themen auf zehn Arbeitsgruppen
auf. Arbeitsgruppe 1, der auch Weismayer angehörte,
befasste sich mit den Liedern. Sie sammelten hunderte Lieder und sichteten die Texte auf ihre Tauglichkeit.
Die Lieder wurden in einen allgemeinen und einen regionalen Liedteil unterteilt. Bei der
Arbeit am neuen "Gotteslob" musste vieles bedacht werden: die Finanzierbarkeit; Autorenrechte, die bis
60 Jahre nach Schaffung des Liedes gelten; inhaltliche
Abstimmung; Aufnahme von neuem geistlichen Liedgut.
Ein ganz wichtiges Anliegen war, dass das neue "Gotteslob" ein
Familiengebetbuch wird –
so ist ein Abschnitt mit „In der
Familie feiern“ bezeichnet.
Weismayer stellte das neue "Gotteslob" ausführlich vor und ging auf die Fragen sehr genau ein. Daraus ergab sich eine lebhafte Diskussion. Er wies darauf hin, dass im Frühjahr Orgelbuch, Klavierbuch, Kantorenbuch und eine Ausgabe mit Gitarregriffen erscheinen werden.
Weitere Infos zum neuen "Gotteslob" finden Sie hier
(Marie-Beatrix Tupy/red)