Don Bosco Flüchtlingswerk: Ausbildungsverpflichtung muss für alle Jugendlichen gelten

Das Thema „Asyl“ ist weiterhin zu wenig im Fokus der Regierung.

Das Don Bosco Flüchtlingswerk begrüßt anlässlich der veröffentlichten Ergebnisse der Regierungsklausur die beschlossene Ausbildungsverpflichtung für Jugendliche bis 18 Jahren und fordert eine rasche Umsetzung für alle jungen Menschen. Zwang oder Strafen sind jedoch nicht der richtige Weg, Jugendliche auszubilden. „Ich erinnere an das Grundanliegen Don Boscos, dass alle seine Tätigkeiten bestimmt hat, nämlich alles daranzusetzen, damit das Leben junger Menschen gelingt. Wir brauchen für die Jugendlichen ein Recht auf Ausbildung und zur Erfüllung dieses Rechts eine Verpflichtung der Hoheitsverwaltung, unterschiedliche Ausbildungen anzubieten“, meint Kaiser, Geschäftsführer des Jugendhilfswerkes der Salesianer, Don Bosco Schwester und des Vereins Jugend Eine Welt.

Die Ausbildungsverpflichtung, die im Jahr 2016 in Kraft tritt, sieht vor, dass Jugendliche bis 18 Jahren entweder in einer Schule, einer Lehre oder einer überbetrieblichen Werkstätte (aus)gebildet werden. „Wir hoffen, dass dieses Versprechen im Sinne der verfassungsrechtlichen Verankerung der Kinderrechte auch für jugendliche Flüchtlinge gilt“, sagt Kaiser. „Leider hat die Ausbildungsgarantie der letzten Bundesregierung nicht für alle Jugendlichen gegolten. Jugendliche Flüchtlinge, die kein positiv abgeschlossenes Asylverfahren oder subsidiären Schutz erhalten haben, sind bis heute von Bildungsförderungen oder auch vom Besuch überbetrieblicher Lehrwerkstätten wider die Kinderrechte ausgeschlossen“, so Kaiser weiter. Je früher wir bei Bildung ansetzen, desto höher sind die Chancen auf Integration in unserer Gesellschaft.

Das Don Bosco Flüchtlingswerk fordert mit seinen Trägerorganisationen, den Salesianern Don Bosco, den Don Bosco Schwestern und dem Verein Jugend Eine Welt, Ausbildung und Bildung für alle Jugendlichen in Österreich. Dazu Kaiser: „Wir hoffen auf die grünen, christlich-sozialen und sozialdemokratischen Soziallandesrätinnen und -räte, ihren humanistischen und sozialen Grundsätzen entsprechend auch integrative Ausbildungsinitiativen zu fördern.“ Das Don Bosco Flüchtlingswerk ist bereit, überbetriebliche integrative Lehrwerkstätten, Ausbildungsassistenz und Jobcoaching in Zusammenarbeit mit Ordensgemeinschaften anzubieten, um der Jugend Chancen auf Bildung zu geben.

Kinder dürfen nicht ins Gefängnis
„Wir haben gehofft, dass die Regierungsklausur endlich alle Jugendliche aus den Gefängnissen holt. Wir zerstören die Zukunft der Jugendlichen durch Gewalt, sexuellen Missbrauch und das Vorenthalten von Bildung, wenn wir sie in Zellen stecken. Die Gefängnisse sind für Jugendliche zu gefährlich”, sagt Kaiser. Gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos und anderen Ordensgemeinschaften können wir rasch sozialpädagogische Wohngemeinschaft schaffen und Arbeitsassistenz anbieten, um den Jugendlichen Wachstum und Reifung zu ermöglichen.

Thema Asyl
Das Flüchtlingswerk bedauert, dass das Thema „Asyl“ bei der Regierungsklausur offensichtlich nicht diskutiert wurde. Die Plattform „Gegen-Unmenschlichkeit“, die das Don Bosco Flüchtlingswerk wesentlich mitträgt, hat die Regierung im Vorfeld der Klausur auf die brennenden Themen mit Inseraten hingewiesen. Als Beispiel sei das beschämende Verpflegungsgeld von 5,- Euro/Tag, von dem sich kein Jugendlicher ausreichend und ausgewogen ernähren kann, erwähnt. Die Lebensmittelpreise haben sich seitdem beinahe verdreifacht. Zivildiener erhalten das dreifache Verpflegungsgeld. „Wo bleibt da der Grundsatz, dass uns alle Kinder und Jugendliche gleich viel wert seien?“

Auch die notwendige Erhöhung der Tagsätze für sozialpädagogische Einrichtung zur Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge war kein Thema für die Politik. „Die Schere zwischen dem zu erbringenden Aufwand unter der Kontrolle der Jugendwohlfahrt und dem bezahlten Tagsatz nach der Grundversorgung wird jährlich größer. Die erstmalige und einmalige Erhöhung von 2,- Euro seit zehn Jahren bedeuten real nur knapp über 0,2% jährlicher durchschnittlicher Anpassung. Allein die Gehälter steigen dieses Jahr aber um 2,5% nach dem Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft und die Grundnahrungsmittel um bis zu 5%. „Kein Unternehmen kann überleben, wenn es die Preise nur um 0,2% erhöhen darf”, so Kaiser abschließend.

Das Don Bosco Flüchtlingswerk Austria ist eine Initiative der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern und von „Jugend Eine Welt“ mit dem Ziel, sich für unbegleitete junge Flüchtlinge in Österreich einzusetzen.

Die Jugendlichen danken für Ihre Spende. Bank Austria; IBAN: AT21 2011 1280 3544 0500; BIC: GIBAATWW

Symbolfoto (honorarfrei): Mascha Verkooijen

Rückfragehinweis und Interviewanfragen

Don Bosco Flüchtlingswerk, Floridus Kaiser (Geschäftsführer), Tel.: 0664/824 36 13
E-Mail
www.fluechtlingswerk.at

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