Jahresrückblick in Stadlau
Ich möchte den Jahresrückblick unter ähnlichen
Gesichtspunkten sehen, wie das Weihnachtsfest. Am Heiligen Abend stehen das Herz und
das Gefühl im Vordergrund. Die Menschen sehnen sich nach Geborgenheit, nach dem
Miteinander, nach Familie auch im weitesten Sinn.
Allein die Tatsache, dass der
neue Papst Franziskus die Herzen vieler berührt hat und damit besondere
Aufmerksamkeit erreicht, ist für mich Beweis dafür, wie sehr die Menschen sich
nach solchen Erfahrungen in der Kirche sehnen.
Gibt es solche Erfahrungen auch bei uns in der Pfarre Stadlau, mit der Filialkirche Maria Hilfe der Christen und dem Kloster Maria Frieden?
Gemeinschaft im
Feiern
In der Kirche:
Berührende
Anlässe zeigen unsere Familiengottesdienste, wo Kinder besonders angesprochen
sind. Wie lange werden wir noch jeden Sonntag Familiengottesdienst feiern
können? Die Sakramentenspendung in Taufe, Erstkommunionfeier, Firmung, Trauung,
aber auch das Sakrament der Versöhnung, die Beichte, schafft Gemeinschaft, stärkt zu gutem Handeln, aber auch zum Erleben von zuhause sein.
Im Spielhof:
Das
salesianische Markenzeichen ist neben der Kirche und der Bildungsmöglichkeit der
Sport- und Spielhof. Kinder
und Jugendliche von Jungschar, Pfadfinder u. a. Gruppen können nach sportlichen
Erlebnissen auch geistig mehr aufnehmen. Außerdem: Wo können wir sonst
unsere vielen Feste feiern – Martinsumzug, Palmprozession, Ostereiersuchen, Fronleichnam
und das Pfarrfest?
Im Pfarrhaus:
Oft
werden wir um unsere vielen Räume beneidet. Neben den Gruppenstunden, den Vorbereitungstreffen
für Kommunion und Firmung, erleben auch Jugendliche
aus der Umgebung ein offenes Angebot als Treffpunkt und Spielmöglichkeit.
Turn- und Fitnessgruppen, verschiedene Tanzgruppen, nicht zu schweigen
von den Musikgruppen, alle finden hier und in Maria Hilf ihre Möglichkeiten.
Die vielen Sitzungen und Planungsrunden, wie der PGR mit seinen Arbeitsgruppen,
müssen organisiert werden, damit Räume zur Verfügung stehen. Das sonntägliche
Pfarrcafé und andere gesellige Angebote finden oft parallel statt.
Der Christtag ist gekennzeichnet durch die Aussagen des Johannes: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Damit wird nach der emotionalen Phase des Weihnachtsfestes der Verstand angesprochen. Das Herz, das Gemüt braucht auch den Verstand, nicht um alles zu verstehen, sondern um zu bedenken und stückweise zu erfassen. Dazu dient auch unsere Pfarre mit den Bildungsangeboten.
Religöse Bildung
Das Hinhören auf das
Wort Gottes, auf die Bibel, dient nicht nur frommer Tätigkeit, sondern
bildet auch für das Leben. Unsere Bibelrunden lassen auch eigene Gedanken
zu, um sich gegenseitig zu bereichern. In unseren Familienrunden wird
immer auch ein aktuelles Thema behandelt. Selbst die Predigt der Gottesdienstleiter
bildet hoffentlich immer wieder.
Lebensbildung
Dazu zählt unser Sozialwort Forum, das
monatlich Themen sozialen Handelns aufgreift, aber auch durch Einladung versierter Referenten Information
und Diskussionsstoff vermittelt.
Musische Bildung
nimmt in unserer Pfarre
einen breiten Raum ein. Die Chöre gestalten Gottesdienste, Feste und Feiern.
Außerdem haben wir ein reiches Repertoire an musisch begabten Leuten, von Kindern angefangen bis zu den
Erwachsenen. Nicht zu vergessen die Theaterrunde, die Talente fördert.
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Das Weihnachtsfest ist nicht zu denken ohne das Fest des
ersten Diakones Stephanus mit seinem Martyrium. Die Menschwerdung Christi ist
nicht ein Ereignis der Geschichte, sondern seine Menschwerdung hat stets den
Charakter der Hingabe, des Leidens für andere, bis hin zu Tod und Auferstehung.
Auch in unserer Pfarre widerspiegelt sich das Leben des Stephanus in der
- Diakonie
Die Spendenfreudigkeit der
Stadlauer ist schon sprichwörtlich geworden. Dafür einmal ein besonderes
„Vergelt´s Gott“. Zahlen und Fakten gibt es zur Genüge. Einige werden noch
genannt. Wichtig ist zu erwähnen, dass es auch bei uns Armut gibt und zwar die
versteckte. Unser Beitrag zur materiellen Linderung zeigt sich besonders in der
Pfarrkanzlei, wo regelmäßig Bedürftige betreut werden. Aber auch die
Geburtstags-Besuchsaktionen in unserem Altersheim "Tamariske" und in den
Krankenhäusern sind ein wertvoller Beitrag.
Diakonie geschieht aber auch durch viele Zeichen der Hingabe bei den Menschen, die ihre Angehörigen – Kranke, Alte, aber auch Kinder – betreuen.
Was mich noch berührt:
- Manche Schritte, die Stadlau mit Maria Hilf als große Gemeinde zusammen wirken lässt: Das Fronleichnamsfest, der gemeinsame PGR, die Selbstverständlichkeit, mit der die Räumlichkeiten von allen benützt werden, die gemeinsame Kassa usw.
- Die Indische Gemeinde, die Thomaschristen, die einen festen Platz in unserer Pfarre haben. Hier sind noch Schritte notwendig, um gemeinsames Kennenlernen und Bereichern zu fördern.
- Unsere Pfarre wächst in nächster Zeit immer stärker durch viele Zuzüge, die nicht nur betreut, sondern vor allem einmal einladend in unserer Pfarre willkommen geheißen werden müssen.
- Ein neues Seniorenheim der Caritas wird im Jänner bezogen und braucht auch seelsorgliche Betreuung.
- Der Blick über unsere Pfarrgrenzen hinweg wird immer wichtiger, die Vernetzung mit anderen Pfarren immer notwendiger.
- Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen, sei es in verbandlicher oder offener Form, braucht mehr und mehr junge Kräfte, die ihre Zeit mit ihnen teilen. Das ist unser salesianisches Hauptaugenmerk, das unser Hiersein rechtfertigt.
- Ich kann mit meinen Mitbrüdern weiterhin sagen: Wir sind glücklich und dankbar, hier mitarbeiten zu dürfen, bei soviel Engagement und freiwilligen HelferInnen zur Ehre Gottes.
(Pater Hans Randa SDB)