Elf Jahre in Salzburg waren erfüllte Zeit
"Diese elf Jahre meines Hirtendienstes in der Erzdiözese Salzburg waren für mich eine erfüllte und gesegnete
Zeit": Das sagte der Apostolische Administrator und scheidende Salesianerbischof Alois Kothgasser am Sonntag in seiner Predigt beim Dankgottesdienst im Salzburger Dom, mit dem die Erzdiözese die Verdienste ihres langjährigen Oberhirten würdigte.
Kothgasser wiederum dankte allen Katholiken in der Erzdiözese für zahllose herzliche Begegnungen und seinen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern, die er in seiner Amtszeit wie auch sich selbst nicht geschont habe, für die gute Zusammenarbeit: "Es gibt hier viele, die ihre Zeit und Kraft für die Kirche einsetzen", betonte der 76-jährige Kothgasser. "Die Politik kann dankbar sein, dass hier ein gemeinschaftlicher Geist ausgeht, den wir in unserer heutigen Gesellschaft alle brauchen."
"Als Sprecher des Diözesanvolkes" sagte der Salzburger Generalvikar Hansjörg Hofer dem scheidenden Erzbischof "Vergelt's Gott tausendmal". Viele Stärken zeichneten ihn aus, sagte Hofer über das "Kontaktgenie" Kothgasser. Er sei auf die Menschen zugegangen und ihnen "auf Augenhöhe begegnet": "Du hast nie ausgegrenzt, sondern immer integriert", betonte der Generalvikar. Auch innerkirchlich habe Kothgasser pfarrliche und diözesane Gremien gestärkt und aufgewertet. Salzburg verdankte ihm viele pastorale Impulse wie zum Beispiel die alljährliche Begegnungswoche "Offener Himmel".
Tausende Gläubige im Salzburger Dom
Domdechant Hans Walter Vavrovsky konnte sich über einen vollen Dom freuen. Tausende Gläubige, darunter etliche Gruppen aus Tirol und der Steiermark, feierten den Gottesdienst mit. Neben dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, waren auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx, der Erfurter Bischof Joachim Wanke und mehrere österreichische Diözesanbischöfe und Äbte nach Salzburg gekommen. Der Domchor und das Domorchester intonierten unter der Leitung von Domkapellmeister Janos Czifra Mozarts Credomesse.
Rund 400 Angehörige von Schützenkompanien und verschiedenen Vereinen salutierten dem scheidenden Erzbischof vor der Residenz. Unter der Begleitung der Militärmusik Salzburg und der Musikkapelle aus St.
Stefan im Rosental (Steiermark), dem Heimatort Kothgassers, marschierte die Ehrenkompanie auf. Den Ehrensalut feuerten die Bauernschützen aus St. Johann im Pongau und die Schützen aus Angath/Tirol ab.
Haslauer: "Glücksfall für Salzburg"
Landeshauptmann Wilfried Haslauer überreichte Erzbischof Kothgasser in der Residenz mit dem Großkreuz des Ehrenzeichens des Landes Salzburg die höchste Landesauszeichnung. "Sie haben Licht in eine krisengeschüttelte Kirche gebracht und vielen Menschen Hoffnung geschenkt", sagte der Landeshauptmann.
Kothgasser sei ein "Glücksfall für Salzburg" gewesen. Vor allem in Erinnerung bleiben werde sein konsequenter und zugleich von liebevollem Verständnis gekennzeichneter Einsatz für den Schutz des Lebens, seine Verdienste um den Dialog der Konfessionen als Beitrag zu einem konstruktiven, respektvollen und offenen Miteinander der Kulturen sowie sein waches Interesse für Kunst und Kultur. Nun dürfe Kothgasser seine Nachfolge "in gute Hände legen", so Haslauer.
Der Grazer Weihbischof Franz Lackner war im November vom Salzburger Domkapitel zum neuen Erzbischof gewählt worden. Offiziell ins Amt eingeführt wird er am 12. Jänner 2014 im Salzburger Dom.
(KAP)