Österreich lässt schutzbedürftige Kinder und Jugendliche hungern
Anlässlich des internationalen “Tag der Kinderrechte” am 20. November fordert das Don Bosco Flüchtlingswerk die Umsetzung der UN-Konvention für alle Kinder und Jugendlichen in Österreich. Besonders unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden weiterhin massiv benachteiligt.
„Die zwangsweise Altersbestimmung mittels Röntgenstrahlen muss beendet werden. Es ist ein Missbrauch an jungen Menschen, solch eine gefährliche ärztliche Maßnahme ohne krankheitsbedingter medizinischer Indikation anzuwenden. Eine Körperverletzung und dauerhafte Schäden der jungen Menschen werden in Kauf genommen”, erklärt Floridus Kaiser, Geschäftsführer des Don Bosco Flüchtlingswerkes.
Das sozialpädagogische Jugendhilfswerk der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern und des Vereins “Jugend eine Welt” erhebt weitere gesellschaftliche und gesetzliche Forderungen:
Verpflegung
Es ist eine Schande
für eines der reichsten Länder der Welt, dass sich Jugendliche von 5,- Euro pro
Tag verpflegen müssen. Dieser Betrag wurde vor 10 Jahren zwischen
Bundesregierung und Bundesländern vereinbart und seither nicht mehr angehoben
oder angepasst. Mit diesem Betrag können sich Jugendliche weder ausreichend noch
ausgewogen ernähren. Nach dem Lebensmittelpreisindex benötigen Jugendliche heute
16,- Euro am Tag, um sich regelmäßig ein Frühstück, eine tägliche Schuljause,
ein warmes Mittagessen sowie ein leichtes Abendessen leisten zu können. “Die
Bundesregierung lässt schutzbedürftige Kinder und Jugendliche hungern. Wir
müssen aus Spenden zuzahlen, damit Jugendliche nicht hungern oder auf der Straße
betteln,” zeigt sich Kaiser empört. “Wir bedanken uns bei den Spenderinnen und
Spendern, die für den Staat einspringen!”
Recht auf Bildung und
Ausbildung
Die österreichische
Bundesregierung muss allen Jugendlichen das Recht auf Schulbildung oder
berufliche Ausbildung bis zur Volljährigkeit gesetzlich ermöglichen - ohne
jegliche Diskriminierung. Dazu Kaiser: “Es ist zu gewährleisten, dass alle
Jugendlichen öffentliche Schulen oder Lehrwerkstätten besuchen dürfen und
können. Jugendliche, die wir auf den Straßen im Stich lassen, sind eine
verlorene Generation. Das kann sich Österreich nicht leisten. Jeder Jugendliche
hat ein Recht auf Bildung!”
Recht auf
Mobilität
Das Top-Jugendticket
zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs muss für alle Jugendlichen in ganz
Österreich eingeführt werden - unabhängig welche Ausbildung sie absolvieren.
Jugendliche, die keine öffentliche Schule oder eine Lehre absolvieren - sondern
z.B. Deutschkurse bei der VHS, Berufsorientierung beim BFI oder IT-Kurse
besuchen - sind von dieser Förderung ausgeschlossen.
Das Don Bosco Flüchtlingswerk tritt dafür ein, allen Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen, Hoffnung für eine solidarische Gesellschaft zu geben und wiederholt die Bereitschaft, gemeinsam mit Ordensgemeinschaften sozialpädagogisch betreute Unterkünfte für Jugendliche zu schaffen.
Das Don Bosco Flüchtlingswerk Austria ist eine Initiative der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern und von "Jugend Eine Welt" mit dem Ziel, sich für unbegleitete junge Flüchtlinge in Österreich einzusetzen. Das Flüchtlingswerk begeht 2013 sein 10-jähriges Jubiläum.
Bitte Spenden Sie für Bildung: Erste Bank, KtNr: 28035440500, BLZ: 20111, IBAN: AT212011128035440500, BIC: GIBAATWWXXX
Symbolfoto (honorarfrei): Florian Rainer
Rückfragehinweis und Interviewanfragen (zu den Themen Asyl und Kinderrechte):
Don Bosco
Flüchtlingswerk
Floridus Kaiser
(Geschäftsführer)
Tel.: 0664/824 36
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E-Mail
www.fluechtlingswerk.at