Chancengleichheit für alle Jugendlichen

Zum Weltkindertag am 20. September: Prekäre Situation minderjähriger Flüchtlinge in Österreich

Recht auf Mobilität

Im Wahlkampf betonen viele Politiker die positive Auswirkung der Ausweitung des Jugendtickets. „Dieses preisgünstige Ticket zur Mobilität wird jedoch nur Jugendlichen, die eine öffentliche Schule oder Lehre besuchen, bewilligt. Da viele der Asyl suchenden Jugendlichen nicht mehr schulpflichtig sind und in privaten Instituten Deutsch lernen, wird ihnen die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel vorenthalten“, erklärt Floridus Kaiser, Geschäftsführer des Don Bosco Flüchtlingswerkes. „Wir fordern ein Recht auf Mobilität für alle Jugendlichen.“

 

Recht auf Schule und Ausbildung

Jugendliche Flüchtlinge – wie auch viele österreichische Jugendliche – benötigen Zeit, um die Schule positiv abzuschließen. „Die meisten jugendlichen AsylwerberInnen haben, wenn sie in Österreich angekommen sind, die Schulpflicht bereits beendet“, so Kaiser. „Wir fordern für alle benachteiligten Jugendlichen ein Recht auf Schule und Ausbildung bis zum 18. Lebensjahr, um eine berufliche Perspektive und Berufslaufbahn zu ermöglichen.“

 

Familienbeihilfe für die Ausbildung

Die Familienbeihilfe ist eine staatliche Transferleistung, um die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen. „Asyl suchende Jugendliche können von der Grundversorgung alleine nicht leben. Daher fordern wir eine Auszahlung der Familienbeihilfe auch an unbegleitete jugendliche Flüchtlinge, damit sie an der Bildungsgesellschaft teilhaben“, sagt Kaiser.

 

Angemessenes Essensgeld

Jugendliche Asylwerber müssen sich von 5 Euro / Tag ernähren. Dieser Betrag wurde vor 10 Jahren von der Bundesregierung mit den Ländern vereinbart und seitdem nicht mehr angehoben. Preise für den täglichen Einkauf haben überdurchschnittlich stark angezogen. So wären 5 Euro nach heutigem Wert mindestens 12 Euro. Wie sollen sich Jugendliche um 5 Euro / Tag ausgewogen und ausreichend ernähren?

„Diese staatliche Mangelversorgung grenzt an Körperverletzung. Als Don Bosco Flüchtlingswerk sind wir gezwungen, die Jugendlichen mit Spenden zu versorgen“, klärt Kaiser auf. 

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