"Mariazeller Fest" im Wiener Stephansdom
Das Patrozinium von Mariazell zu "Mariä Geburt" wird auch in Wien gefeiert. Hauptzelebrant der Messe im Stephansdom beim traditionellen "Mariazeller-Fest" am kommenden Samstag um 17 Uhr ist der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz.
Mit Dompfarrer Toni Faber nehmen auch zahlreiche Abordnungen der Wiener Wallfahrtsvereine an dem Festgottesdienst teil. Im Rahmen der Tauferneuerung beim Fest werden die Gläubigen mit Wasser aus der Mariazeller "Heilig Brunn-Kapelle" gesegnet, heißt es in einer Aussendung am Mittwoch.
Das vom Dommusiker Thomas Dolezal organisierte Fest - zum ersten Mal fand es 2006 statt - beginnt mit dem feierlichen Einzug einer Kopie der Mariazeller Gnadenstatue, die der Stephansdom zum "Mariazeller Fest" vor zwei Jahren neu erhalten hatte. An die gesungene Mariazeller Bittlitanei schließen eine Lichterprozession durch den Dom und das Pontifikalamt an. Nach der Messe kann der Segen mit Berührung durch die Nachbildung der "Magna Mater Austriae" einzeln empfangen werden.
Die ersten großen Mariazeller-Wallfahrten aus Wien wurden im 16. Jahrhundert dokumentiert. Blütezeiten der Prozessionen waren die Zeit der Reformation und die Phase nach der Amtszeit nach der josephinischen Ära, in der das katholische Glaubensgut besonders bedrängt war. Die Wallfahrt einte alle Stände: Bischöfe und einfache Priester, Regenten, Adelige, Bürger und Bauern, Arme und Reiche, Gesunde und Kranke. Und wer zu Hause bleiben musste, nahm geistig und im Gebet daran teil und erwartete die Prozession bei ihrer Rückkehr in Wien.
Die Organisation der Wallfahrt aus Wien lag in früherer Zeit bei den Bruderschaften, später bei pfarransässigen Vereinen, die sich aus der vormals einheitlichen "Wiener Maria-Zeller-Prozessionsvereinigung" im 19. Jahrhundert aufgespaltet hatten. Einige von diesen Vereinen sind heute noch lebendig, etwa in den Pfarren von Reindorf, Mauer und Simmering.