Weltflüchtlingstag
Täglich flüchten tausende Jugendliche aus Syrien in die Nachbarländer. Die Gründe für die lebensgefährliche Reise der Jugendlichen sind immer dieselben: die Gefährdung des eigenen Lebens, Folter, Gewalt und Missbrauch, der Wunsch nach Sicherheit und allen voran die Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben.
Misshandelt
und traumatisiert
Die Not der
jungen Menschen, die vor dem blutigen Bürgerkrieg in Syrien fliehen, wird immer
größer. „Viele der Jugendlichen haben Furchtbares durchgemacht, wurden in
ihrer Heimat oder auf der Flucht misshandelt und sind schwer traumatisiert. Wir
wissen von unseren Netzwerkpartnern vor Ort, den Salesianer Don Boscos, den Don
Bosco Schwestern und „Jugend eine Welt“, dass Jugendliche aus Syrien in den
Fluchtländern Jordanien und Libanon oft sexuell ausgebeutet, als Sklaven
verkauft oder für den Organhandel wohlhabender Bürger ermordet und in Syrien
selbst als lebendige Schutzschilde missbraucht werden“, erzählt Floridus
Kaiser, der Geschäftsführer des Don Bosco Flüchtlingswerkes.
Österreich sollte sich
solidarisch zeigen
Das Don Bosco Flüchtlingswerk
fordert die Österreichische Bundesregierung auf, bis zu 500 unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge rasch aufzunehmen und sozialpädagogisch in
entsprechenden Einrichtungen zu betreuen und zu fördern. Denn soll ein
überfülltes Erstaufnahmelager wie im Herbst letzten Jahres vermieden werden, ist
eine mittel- und langfristige Planung notwendig.
Ausbildungen und Qualifizierungen für diese Jugendlichen sind die beste Hilfe für einen demokratischen Wiederaufbau Syriens. „Verhindern wir eine verlorene Kriegsgeneration. Ausbildung und persönliche Entwicklung und Reifung verhindern Radikalismus und sind die besten Grundlagen für Frieden. Besinnen wir uns darauf, dass die Europäische Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde“, sagt Kaiser und erinnert daran, dass die deutsche Bundesregierung beschlossen hat bis zu 5000 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus Syrien in Deutschland aufzunehmen.