Christine Gruber in Ecuador tödlich verunglückt.
Frau Christine Gruber (54 Jahre, Krankenschwester) ist bei ihrem Freiwilligeneinsatz in Ecuador am 13. Juni um circa 15:15 Uhr Ortszeit bei einem Flugzeugabsturz von Taisha nach Macas tödlich verunglückt.
Christine Gruber und drei weitere Insassen, darunter ihre Einsatzmentorin Dr. Betty Rodriguez, Leiterin des Kranken- hauses der Salesianer in Taisha, ein Psychologe der nationalen Gesundheitsbehörde, und der Pilot, verunglückten kurz nach dem Start der Maschine als diese aus bisher unbekannter Ursache plötzlich abstürzte.
Christine Gruber interessierte sich im Herbst 2012 für einen Freiwilligeneinsatz mit der Organisation Jugend Eine Welt. Nach mehreren Vorbereitungsgesprächen, der Teilnahme an einem entwicklungspolitischen Kurs, sowie der Absolvierung einer tropenmedizinischen Schulung beim Bernhard Nocht Institut in Hamburg Anfang Februar, konnte Christine Gruber alle nötigen persönlichen Vorbereitungen treffen und am 3. Mai nach Ecuador reisen. Ihren einjährigen Einsatz wollte sie zunächst in Krankenstationen der Salesianer Don Boscos im Amazonastiefland und anschließend in Cayambe verbringen.
Schon kurz nach der Ankunft meldete sich Christine Gruber begeistert bei Jugend Eine Welt und bezeichnete Ihre Einsatzplätze als genau passend. In Dr. Betty, so schrieb sie mehrmals, hatte sie gleich eine gute Freundin gefunden, die sie in das lokale Leben einführte. Ihre Berichte und Fotos auf ihrer Homepage www.christine-gruber-ecuador.at zeugen von für sie bereichernden glücklichen Wochen. Kurz nach ihrer Ankunft in Taisha schrieb uns Christine Gruber die folgenden Zeilen: "Ganz lieben Gruß aus Taisha. Es geht mir richtig gut hier."
Christine hat sich in ihrem neuen Einsatzfeld innerhalb kürzester Zeit eingefunden, und die Menschen in Taisha tatkräftig unterstützt: "Ilda V. aus ihrer Depression zu holen ist gar nicht so einfach, aber es gelingt! Ilda ist eine ganz Süße. Leider wird sie von Depressionen und Asthma geplagt. Ihre Familie kümmert sich lieb um sie. Mein Ziel bei ihr ist es, ihr mit meinen Besuchen Freude zu bereiten, ihre Therapie und Blutdruck zu überwachen und ihr Mut zu machen, auch an unseren gemeinsamen Aktivitäten teil zu nehmen."
Erst heute, am Tag des Unglücks, schrieb sie ihrer Einsatzbetreuerin in Wien: "Kommendes Wochenende werde ich mal nach Macas fliegen und mich nach einem Fahrrad umsehen. Wenn nicht, werde ich weiter zu Fuß gehen. Die Arbeit macht Spaß, mit Betty ist gut zusammenzuarbeiten. Auch ist sie sehr besorgt, dass es mir gut geht. Skype-Termin können wir ja probieren, allerdings kann ich nichts versprechen. Mal haben wir keinen Strom, mal funktioniert kein Internet, mal haben beide Internetcafes zu oder ich keine Zeit. Hier lebt man einfach von einen Tag auf den anderen, ich hab mich schon dran gewöhnt. Liebe Grüße nach Wien. Christine"
Mit Christine Gruber verlieren Jugend Eine Welt und die Salesianer viel zu früh eine engagierte Erwachsenenvolontärin, die freiwillig und unentgeltlich ein Jahr ihres Lebens, ihr Wissen und Können als Krankenschwester, in den Dienst der Menschen in Ecuador gestellt hat. Nun hat sie der liebe Gott all zu früh zu sich geholt. Unsere Verbundenheit in der irdischen Trauer gilt ihren erwachsenen Kindern Julia, Regina und Christian, ihrer Mutter, sowie all jenen Menschen, die Christine nahe gestanden haben.
Wir alle, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jugend Eine Welt und die Salesianer Don Boscos, beten für Christine, ihre Familie und ihre Freunde.
Reinhard Heiserer,
Vorsitzender Jugend Eine Welt Österreich