Mein Praktikum
Mein Praktikum bei den Don Bosco-Schwestern in Vöcklabruck (12.5- 23.5)
Sehr schnell sind die letzten knapp zwei Wochen vergangen, die ich mit den Don Bosco-Schwestern in Vöcklabruck verbringen durfte. Nach meiner Ankunft kamen mir alle Schwestern gleich entgegen und hießen mich willkommen, so dass ich schnell ein heimatliches Gefühl bekam. Ich wurde wirklich sehr herzlich in die Gemeinschaft aufgenommen.
Der Grund für meinen Besuch war die Vorbereitung für das Volontariat, das ich ab September für etwa 8 oder 9 Monate in der Stadt Coragem in Brasilien bei den Don Bosco-Schwestern machen werde. Um schon ein wenig in das Leben, den Alltag und die Arbeit der Schwestern hineinzuschnuppern, bekam ich die Möglichkeit, schon in Österreich mit ihnen mitzuleben.
Abwechslungsreicher Tagesablauf
Der Tag begann schon um 6 Uhr Früh mit der gemeinsamen Laudes und Messe, die ich – trotz leicht verschlafenem Zustand ;) – als sehr guten Start in den Tag genossen habe. Tagsüber habe ich viel Zeit im Schulcafé verbracht, in dem es immer viele Gelegenheiten für das Kennenlernen und für Gespräche mit Schülern und Lehrern gab. Nach dem ersten morgendlichen Ansturm von ‚Stammschülern’ verlief mein Vormittag meist ruhig. Nach dem Mittagessen habe ich wieder – und nach ein paar Tagen der Eingewöhnung immer mehr – im Schulcafé mithelfen können. Ich war auch in einigen Religionsstunden (2. und 4. HLW) mit, um den Schülern dort von meinem Einsatz in Brasilien zu erzählen, wie und warum man zu so einer Entscheidung kommt und um vielleicht sogar das Interesse bei den Schülern selbst wecken zu können. Ebenfalls sehr Spaß gemacht haben mir die Englisch-Stunden mit Schwester Zäzilia, die mit ihrer Motivation beim Lernen sicher schnell vorankommen wird. :) Nachdem am späten Nachmittag im Schulcafé dann alles wieder sauber und bereit für den nächsten Tag war, gings auch schon zum Abendessen mit den Schwestern, die alles von meinem Tag wissen wollten.
Am Abend schauten wir dann entweder noch die Nachrichten, einen Film, puzzelten, tratschten oder ich holte meinen morgendlich verlorenen Schlaf nach. An einem Abend machte ich sogar einen Ausflug mit den Schwestern des Schulpastoralteams an den Attersee und Traunsee, an dem wir dann doch noch einen leckeren Fisch gefunden haben.
Abstecher nach LInz
Da die Schule über Pfingsten ausgestorben war, konnte ich für drei Tage nach Linz zu Schwester Veronika fahren und auch dort in ihre hingebungsvolle Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen im Franckviertel hineinschnuppern. Freitags war ich bei einer Jugendgruppe von 14 Jahren aufwärts dabei und samstags beim Oratorium für Kinder von 4 bis 14 Jahren; die Spiele mit den Kindern machten mir wirklich viel Spaß und von der Organisation einer so großen Gruppe verschiedener Altersgruppen kann ich noch viel lernen. Nicht zuletzt habe ich mit Schwester Veronika auch den Pöstlingberg besichtigt und die Grottenbahn mit hauptsächlich um 15 Jahre jüngeren Gefährten kennengelernt.
Als ich wieder in Vöcklabruck ankam, erwartete mich schon die KIM-Gruppe aus Deutschland und Österreich, die einige Tage zu Besuch waren; wir hatten gemeinsames Gebet, spielten Spiele, machten den Turnsaal unsicher, und ich hatte etwas Zeit, die aufgeweckten Mädels etwas besser kennen zu lernen.
Besuch der Seniorinnen-Gemeinschaft
Ein weiteres Highlight war die Einladung der Schwestern der Gemeinschaft im 4. Stock, von denen mir einige schon in der Kapelle, den Gängen oder im Schulcafé über den Weg gelaufen waren, ich viele aber auch noch nicht kannte. In der Mornese-Ecke saßen wir gemütlich beisammen und nachdem ich ein bisschen von mir selbst berichtet habe, erzählten mir die Schwestern die wirklich spannenden Geschichten über ihr Kennenlernen der Don Bosco Schwestern und die vielfältigen Tätigkeiten, die sie im Laufe der Jahre schon getan hatten. So lernte ich auch den Alltag, das Leben und die Gemeinschaft der älteren Schwestern kennen.
Bei so vielen neuen Eindrücken und tollen Bekanntschaften näherte sich der Abschied schnell und bei der Heimreise war ich wirklich etwas traurig, denn die Schwestern und einige Schüler waren mir in der kurzen Zeit schon sehr ans Herz gewachsen. Das Praktikum sollte dazu dienen, sich das Leben in der Gemeinschaft besser vorstellen zu können; ich bin sehr beeindruckt von der Lebensfreude, Herzlichkeit und Offenheit, mit der die Schwestern durchs Leben gehen – und da kann ich mich ja nur auf das Zusammenleben in Brasilien freuen!
Johanna Wailzer