Wir wollen keine Mauer
Die Salesianer im Nahen Osten haben gegen eine Gerichtsentscheidung protestiert, die den geplanten Verlauf der israelischen Sperrmauer durch ein Klostergelände des Ordens bei Bethlehem für rechtens erklärt. Das Urteil der zuständigen Justizbehörde in Tel Aviv lasse die vom Orden unterstützte Position der betroffenen Familien unberücksichtigt, heißt es in einer am Freitag, dem 3. Mai 2013 veröffentlichten Stellungnahme der Ordenprovinzleitung. Die Salesianer sicherten den betroffenen Familien ihre Solidarität und die Unterstützung im Kampf gegen die Sperrmauer zu.
Die Entscheidung über den Mauerbau betrifft nach Angaben des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem Landwirtschaftsgelände von 58 christlichen Familien in Beit Jala bei Bethlehem sowie Wirtschafts- und Sozialeinrichtungen von zwei Konventen des Salesianerordens, unter anderem die Weingüter von Cremisan. Der Bauplan sieht vor, dass der Konvent und ein Schulgebäude der Don Bosco Schwestern auf drei Seiten von einer acht Meter hohen Betonmauer umgeben und von einem Großteil ihrer Grundstücke abgetrennt werden.
Christen aus Beit Jala hatten Papst Franziskus zu Beginn der Woche in einem Offenen Brief zum öffentlichen Eintreten gegen die Sperrmauer aufgefordert. Der Bau trenne Bethlehem und weitere Gebiete von Jerusalem und den heiligen Stätten, hieß es in einem Schreiben der Ortsverwaltung im Namen der katholischen, orthodoxen und lutherischen Gemeinden. Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes hatten die Mauer bereits früher als "illegal" verurteilt. Sie könne zu einer verstärkten Abwanderung von Christen aus Bethlehem führen.
Zur Erklärung von Salesianer-Provinzial Don Munir El Rai: HIER
(KAP)