Holocaust-Gedenken
Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser SDB hat die Patenschaft für einen "Stolperstein" übernommen, der beim Schloss Leopoldskron zum Gedenken an den vertriebenen jüdischen Theatermacher Max Reinhardt gesetzt wurde. Gemeinsam mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Marco Feingold, nahm er kürzlich an der Verlegung von Mahnmalen zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus teil. Insgesamt wurden 38 neue Erinnerungszeichen gegen das Vergessen gesetzt.
Das "Personenkomitee Stolpersteine" - eine überparteiliche Plattform von mehr als 270 Personen - hatte 2007 das international beachtete "Stolpersteine"-Projekt des deutschen Künstlers Gunter Demnig nach Salzburg gebracht. Es will die Erinnerung an die Vertreibung und Ermordung von Juden, aber auch von Roma und Sinti, politisch Verfolgten, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und von Euthanasieopfern in der NS-Zeit wach halten.
Erinnert wird an das Schicksal dieser Menschen durch spezielle Pflastersteine: Die "Stolpersteine" sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet.
Das Projekt wird über Patenschaften finanziert, die Einzelpersonen übernehmen. Durch den Einsatz von Historikern, Vertretern von Kultureinrichtungen und Politikern aller Parteien gelang es, die sieben ersten Stolpersteine vom August 2007 zu vervielfachen.
(KAP)
Weitere Infos zum Kunstprojekt "Stolpersteine Salzburg"