Bessere medizinische Versorgung

Das Don Bosco Flüchtlingswerk Austria – Recht auf Zukunft für junge Menschen, macht auf die Barrieren für die medizinische Versorgung von jugendlichen Flüchtlingen aufmerksam. So werden für jugendliche Flüchtlinge bei Arztbesuchen, während Krankenhausaufenthalten oder für Psychotherapie kaum Dolmetscher finanziert. Die freie Arztwahl, die Wahrung der Privatsphäre sowie die gesetzlich verankerte „medizinische Information auf verständliche Art“ werden damit massiv behindert. Gerade bei Vorbereitungen auf Operationen oder in akuten Krisensituationen ist das verständliche Gespräch besonders wichtig.
Kein ausreichender Impfschutz
Minderjährige Jugendliche, die nicht mehr schulpflichtig sind, erhalten keinen ausreichenden Impfschutz nach dem österreichischen Impfplan. Das Don Bosco Flüchtlingswerk empfiehlt, bei Jugendlichen den Titer freiwillig bestimmen zu lassen, um bedarfsorientiert und spezifisch impfen zu können. Zurzeit gibt es nur wilde und ziellose Durchimpfungen, die eher die Angst der Bevölkerung vor einreisenden Flüchtlingen nehmen sollen.
Altersfeststellungen sind Missbrauch der Medizin
„Besonders problematisch sind die Altersfeststellungen bei Jugendlichen“, sagt Floridus Kaiser, Geschäftsführer des Don Bosco Flüchtlingswerkes. „Hier werden gesundheitsgefährdende medizinische Verfahren ohne entsprechende medizinische Indikation angewandt. Das ist Körperverletzung durch die Medizin gegenüber Jugendlichen", so Kaiser weiter.
Erhöhung des Essensgeldes
Weiters macht das Don Bosco Flüchtlingswerk darauf aufmerksam, dass sich jugendliche Flüchtlinge heute um 5 bis 6 Euro / Tag ernähren müssen. Wie soll sich ein Jugendlicher, der Sport betreibt und in der Schule lernt, drei Mahlzeiten und eine Jause von 5 – 6 Euro pro Tag bezahlen? „Wir fordern eine Anhebung des Essensgeldes auf das Verpflegungsgeld für Zivildiener von bis zu 16,- Euro / Tag. Offensichtlich ist das Innenministerium der Meinung, dass junge Erwachsene 16,- Euro benötigen, um sich ausreichend und ausgewogen ernähren zu können“, so Kaiser abschließend.