Hilfe für ehemalige Kindersoldatinnen
Weltweit gibt es etwa 250.000 KindersoldatInnen. Minderjährige werden vom Militär und Rebellengruppen rekrutiert und in bewaffneten Konflikten als Soldatinnen und Soldaten eingesetzt. Im Februar, am „Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten“ und darüber hinaus, wird dazu aufgerufen, sich gegen diese Form des Kindesmissbrauchs einzusetzen.
Das entwicklungspolitische Hilfswerk Jugend Eine Welt nutzt die Gelegenheit, um auf das Schicksal dieser Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen – und hat dabei prominente Unterstützung. Auch Natascha Kampusch, die 2011 gemeinsam mit Jugend Eine Welt ein Rehabilitationszentrum für Kindersoldatinnen in Sri Lanka besuchte, macht sich für die jungen Opfer kriegerischer Konflikte stark.
Hilfe
für ehemalige Kindersoldatinnen im Mädchenzentrum in Vavuniya
Im 30 Jahre andauernden Bürgerkrieg in Sri
Lanka wurden unzählige Mädchen von der Armee der „Liberation Tigers of Tamil
Eelam“ verschleppt und als Soldatinnen zwangsrekrutiert. Ihre Eltern wurden im
Krieg getötet oder sind nicht mehr auffindbar. Besonders hart traf es die
vielen Mädchen, die zu all dem Leid,
sowohl während ihrer Gefangenschaft bei den Rebellen als auch nach ihrer
Befreiung zum Kriegsende hin, Opfer sexueller Gewalt wurden.
Die Projektpartnerinnen von Jugend Eine Welt, die Don Bosco Schwestern in Vavuniya
helfen ehemaligen Kindersoldatinnen auf dem Weg zurück in ein normales
Leben.
Natascha Kampusch, die im Oktober 2011 das Projekt besuchte, unterstützt das Hilfsprojekt: „Das tragische Schicksal dieser Mädchen, ihr Lebenswille, Mut und Ehrgeiz sowie die unermüdliche Arbeit der Don Bosco Schwestern haben mich tief beeindruckt.“
Im Zentrum in Vavuniya leben etwa 150 ehemalige Kindersoldatinnen tamilischer Herkunft. Sie sind zumeist Voll- oder Halbwaisen und leiden heute noch an Verwundungen, Behinderungen, Depressionen und schweren Traumata. In der sicheren Umgebung des Zentrums können sich die Mädchen und jungen Frauen physisch und psychisch erholen, Mut fassen und Selbstvertrauen aufbauen. Sie werden medizinisch und psycho-sozial betreut.
Ein wichtiger Baustein für die Reintegration ist die Ausbildung: im Unterricht können sich die traumatisierten Mädchen nur schwer konzentrieren, viele müssen die Klasse wiederholen oder brechen die Schule ab. Der Förder- und Nachhilfeunterricht im Zentrum ermöglicht ihnen, ihre Leistungen zu verbessern oder an die öffentlichen Schulen zurückzukehren. Die nicht mehr schulpflichtigen Mädchen erwerben in Trainings berufliche Fertigkeiten und finden mit Hilfe der Don Bosco Schwestern Jobs. Gemeinschaftliche Freizeit-Aktivitäten wie Sport, Musik, Theater und Ausflüge helfen den jungen Frauen Freundschaften zu schließen und wieder ans Leben zu glauben.
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