Christlich-jüdischen Dialog fördern

Die Katholische Kirche begeht am 17. Jänner einen weltkirchlichen "Tag des Judentums".
Die Menora ist ein siebenarmiger Leuchter, eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums (Foto:Sven Herzberg).

Der Vatikan setzt sich für einen weltkirchlichen "Tag des Judentums" ein. "Wir ermuntern die Bischofskonferenzen, einen solchen Tag einzuführen", sagte der Sekretär der vatikanischen Kommission für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum, der aus Deutschland stammende Salesianer P. Norbert Hofmann, "Kathpress" gegenüber.

Ein solcher Tag, der die jüdischen Wurzeln des Christentums herausstellen und den christlich-jüdischen Dialog fördern soll, wird am 17. Jänner bereits in einigen Ländern begangen. Er könne jedoch "nicht von oben" angeordnet werden, sondern müsse der Entscheidung der einzelnen Bischofskonferenzen überlassen bleiben, so Hofmann. Denn die Beziehungen zwischen Kirche und Judentum in den einzelnen Ländern seien zu unterschiedlich.

Am 17. Jänner begeht die katholische Kirche den "Tag des Judentums" in mehreren Ländern, darunter Österreich, Italien, die Niederlande und Polen, am zweiten Fastensonntag auch in der Schweiz. In Deutschland wird innerkirchlich über die Einführung diskutiert.

P. Hofmann betonte weiter, das Verhältnis zwischen Katholiken und Juden sei "sehr gut". "Die Freundschaft vertieft sich und wächst - und das war und ist keineswegs selbstverständlich". Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) sei viel erreicht worden. Auch schwierige Themen könnten inzwischen "in einer brüderlichen Atmosphäre" besprochen werden, etwa die Affäre um den Holocaustleugner und Bischof der Piusbruderschaft, Richard Williamson, oder die mögliche Seligsprechung von Papst Pius XII. (1939-1958).

Ziel des Dialogs ist nach Hofmanns Worten eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Kirche und Judentum für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. "Gerade auf sozialkaritativer Ebene können wir viel unternehmen und haben bereits manches gemeinsam organisiert." Daneben gehe auch der theologische Dialog zwischen beiden Partnern weiter. "Christen und Juden haben gemeinsame Wurzeln, aber das Judentum ist keine christliche Konfession, sondern eine andere Religion. Insofern gibt es eine andere Zielperspektive als im ökumenischen Dialog", so Hofmann.

In Kürze beginnen laut Hofmann die Vorbereitungen für die gemeinsame 50-Jahr-Feier zur Konzilserklärung "Nostra Aetate", in der die Kirche im Oktober 1965 ihr Verhältnis zum Judentum und zu den Weltreligionen neu ausrichtete.

(KAP)

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