Über Nacht zum Facharbeiter
Mit Eigenengagement und Durchhaltekraft werden in der Don Bosco Abendschule in Cuenca/Ecuador junge HilfarbeiterInnen zu Fachkräften. Ehrenamtliche Lehrerinnen und Lehrer tragen entscheidend dazu bei.
Eine gute Ausbildung ist ein wichtiger Grundstein im Kampf gegen Armut. Millionen Kinder weltweit haben jedoch keine Möglichkeit eine Schule zu besuchen oder einen Beruf zu erlernen. Das entwicklungspolitische Hilfswerk Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich fördert seit 15 Jahren Projekte getreu dem Motto „Bildung überwindet Armut“.
„Alleine in Ecuador lebt ein Drittel der Menschen in Armut“, so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober: „Junge Menschen benötigen eine gute Ausbildung, damit sie eine Chance haben der Armut zu entkommen. Eine qualifizierte Berufsausbildung gibt ihnen die Möglichkeit auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und ihren Lebensunterhalt zu verdienen - und letztlich ihre Zukunft selbstbestimmt zu gestalten.“
Bildung als
Chance
Um junge Menschen zu unterstützen, fördert Jugend Eine
Welt das „Colegio Técnico Noctruno Carlos Crespi“ – eine Abendschule für
benachteiligte berufstätige Jugendliche in der südecuadorianischen Stadt Cuenca.
Die Schule wurde in den 1970ern von ehemaligen Schülern der Salesianer Don
Boscos in Cuenca gegründet. „Die Lehrerinnen und Lehrer arbeiten alle
ehrenamtlich. Sie wollen jungen Menschen eine Chance auf eine bessere Zukunft
schenken, so wie sie selber einmal diese Chance geschenkt bekommen haben“,
erklärt Pater Mateus SDB, Projektpartner von Jugend Eine Welt und Leiter der
Schule.
Von Montag bis Freitag können sich die 130 Schülerinnen und Schüler in
den Bereichen Mechanik, Elektrizität, Informatik, Verkauf und Handel fortbilden
und einen Abschluss machen. Der Unterricht findet an Wochentagen von 18:40 bis
22 Uhr statt. Am Samstag wird der Lehrstoff vertieft und Weiterbildungen zu
speziellen Themen angeboten.
„Trotz der Armut der Schülerinnen und Schüler
müssen wir von ihnen einen Unkostenbeitrag verlangen, um die Erhaltung der
Schule zu garantieren“, so Pater Mateus: „Uns fehlen im Moment auch die Mittel, um
den gesamten Bedarf an Ausbildungsplätzen zu bewältigen, denn es fehlt an
Räumlichkeiten und Maschinen für die Ausbildung.“
„Der Bedarf an leistbarer Bildung für Kinder und Jugendliche aus ärmsten Verhältnisse ist riesig“, erklärt Reinhard Heiserer: „Darum unterstützt Jugend Eine Welt weltweit Schul- und Berufsausbildungsprojekte, wie die Abendschule in Cuenca, damit junge Menschen eine Chance haben eine fair bezahlte Arbeit zu finden, ihre Familien unterstützen und ihren eigenen Kindern einmal eine gute Ausbildung ermöglichen zu können.“
Jugend Eine Welt:
15 Jahre „Bildung überwindet Armut“
Jugend Eine Welt ist ein
internationales Hilfswerk und wurde 1997 als Verein gegründet. Seit 15 Jahren
setzt sich die unabhängige Nicht-Regierungsorganisation für internationale
Jugendhilfe sowie nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit ein. Unter dem
Leitgedanken „Bildung überwindet Armut“ unterstützt Jugend Eine Welt Schulen,
Straßenkinder-Programme und Bildungszentren in Asien, Afrika, Lateinamerika und
Osteuropa.
Bevorzugte Projektpartner sind dabei die Salesianer Don Boscos und
die Don Bosco Schwestern, die über langjährige Erfahrung und Expertise vor Ort
verfügen. In den 15 Jahren seines Bestehens hat der unabhängige Verein hunderte
Bildungs- und Straßenkinderprojekte weltweit unterstützt. Zehntausende junge
Menschen aus ärmsten Verhältnissen haben so die Möglichkeit bekommen eine Schule
zu besuchen oder einen Beruf zu erlernen.
Nähere Informationen zu Jugend Eine Welt