Wir freuen uns über „Filippas Engel“ für Ahmad!
„Die Jugend liebt den Luxus, hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte.“, soll Aristoteles vor mehr als 2000 Jahren gesagt haben. Was damals vielleicht richtig war, trifft zumindest nicht auf die „Jugend von heute“ zu. Das konnte bei der Preisverleihung von Filippas Engel auf beeindruckende Weise aufgezeigt werden.
Auf Schloss Sayn wurden im Rahmen der 9. Preisverleihung der Stiftung Filippas Engel junge Europäer für ihren vorbildhaften Einsatz für soziale, ökologische und kulturelle Projekte geehrt.
Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein, Stiftungsvorstand der Stiftung Filippas Engel, freut sich über das großartige Engagement der jungen Preisträger: „In diesem Jahr konnten wir, auch dank der großzügigen Unterstützung von Sponsoren, wieder zehn Preise mit insgesamt 19.500 Euro an Einzelpersonen und Gruppen vergeben, die sich dafür einsetzen, dass aus dieser Welt ein besserer Ort wird.“ Die jeweiligen Preisgelder stehen den Preisträgern zur freien Verfügung.
Ehrenpreis für
Ahmad aus dem Don Bosco Flüchtlingswerk
Ahmad Shakori (17) aus Afghanistan ist ehrenamtlicher
Mitarbeiter von „Tobias“, einem Projekt des Don Bosco Flüchtlingswerks Austria.
Ziel der Initiative ist es, junge Flüchtlinge mit Menschen aus Österreich im
gemeinsamen Spiel und Sport zu verbinden. Ein Kontakt, der für die Integration
der meist minderjährigen Flüchtlinge ebenso wie für den Abbau von
Fremdenfeindlichkeit wichtig ist.
Ahmad bereichert seit einem Jahr das „Tobias-Team“. Obwohl er selbst erst seit zwei Jahren in Österreich lebt, versucht er seine Erfahrungen zu nutzen: Er fungiert als Dolmetscher für die vielen afghanischen Jugendlichen, sowohl sprachlich als auch kulturell, und hilft bei Fragen zum Asylverfahren weiter. Die Neuankömmlinge sind dankbar für Ahmads Unterstützung, der selbst in einem Jugendwohnheim des Projekts untergebracht war und heute im Studentenwohnheim Don Bosco in Wien lebt. Zusammen mit den anderen Ehrenamtlichen des „Tobias-Teams“ wirkt er für die jungen Flüchtlinge als Brücke in das alltägliche Leben und gleichzeitig als Vorbild für ein offenes und menschliches Miteinander in der Gesellschaft.
„Ich freue mich sehr über den Preis und die Auszeichnung! Schön war, die anderen PreisträgerInnen und ihre Projekte kennenzulernen. Beim gemeinsamen Abendessen hatten wir die Möglichkeit, uns über unsere Arbeit und unsere Ideen auszutauschen“, sagt Ahmad. Er wurde im Sommer auch als Flüchtling anerkannt und hat einen Flüchtlingspass erhalten, damit war es auch kein Problem, nach Deutschland zu reisen. Das Flüchtlingswerk bedankt sich sehr herzlich bei der Familie Sayn-Wittgenstein, für die Auszeichnung und die schöne Preisverleihung in familiärer Atmosphäre!
Filippas Engel – eine Stiftung für die
Jugend
Im September 2001 verstarb die erst 21-jährige Prinzessin
Filippa zu Sayn-Wittgenstein bei einem Verkehrsunfall in England. Einige Monate
später fanden Fürst Alexander und Fürstin Gabriela die Tagebücher ihrer Tochter.
Nach reiflicher Überlegung kamen Eltern, Ehemann und Geschwister zu dem
Entschluss Auszüge aus den Tagebüchern zu veröffentlichen.
Die Familie war überzeugt, mit dem Buch anderen Menschen in ähnlichen Situationen helfen zu können, ihr Schicksal anzunehmen. Die vielen Briefe, die Filippas Eltern noch heute erreichen, zeigen, dass es richtig war. Inzwischen ist „Filippas Engel“ auch auf Spanisch erschienen und die italienische Ausgabe wird noch vor Weihnachten in Rom der Öffentlichkeit präsentiert.
Mit dem Erlös des Buches, das schnell zum Bestseller wurde, gründete die Familie 2003 im Don Bosco Stiftungszentrum die Stiftung „Filippas Engel". Einmal im Jahr vergibt die Stiftung seither den Preis „Filippas Engel“ an junge Menschen aus ganz Europa, die sich auf außergewöhnliche Weise für soziale, ökologische oder kulturelle Projekte eingesetzt haben.
Seit Gründung der Stiftung Filippas Engel im Jahr 2003 konnten bisher 90 Einzelpersonen und Gruppen aus zehn europäischen Ländern mit Preisgeldern in Höhe von über 150.000 Euro für ihren Einsatz in über dreißig Ländern weltweit ausgezeichnet werden. Die Stiftung Filippas Engel versteht sich als eine Stiftung für die Jugend Europas. Zentrales Anliegen ist es, aufzuzeigen, wie engagiert, selbstlos und vielfältig sich „die Jugend von heute“ mit ihren Fähigkeiten für die Verwirklichung ihre Träume zur Verbesserung der Welt einsetzt.