Sowas von wurscht?
48 entwicklungspolitische Hilfsorganisationen – darunter Jugend Eine Welt – schaffen mit einer gemeinsamen Kampagne Aufmerksamkeit für Entwicklungszusammenarbeit. Der Slogan der Kampagne: „Mir wurscht, dass 3000 Kinder sterben!“
Weils uns nicht wurscht ist!
„Wenn
seitens der Bundesregierung weitere Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit
zugelassen werden, werden es noch mehr Kinder sein, die in den so genannten
Entwicklungsländern sterben. Und das kann keinem von uns wurscht sein“, sagt
Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt.
Gemeinsam mit mehr als 40 anderen entwicklungspolitischen NGOs stellt Jugend Eine Welt daher die Forderung an Bundeskanzler Faymann, Vizekanzler Spindelegger sowie den gesamten Nationalrat keine weiteren Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit mehr zuzulassen.
Um diese Kürzungen zu stoppen, sind im Rahmen der "Mir wurscht"-Kampagne Gespräche mit allen 183 Nationalratsabgeordneten über die Konsequenzen einer solchen Entscheidung geplant, an denen sich auch VertreterInnen von Jugend Eine Welt beteiligen. Reinhard Heiserer sprach beispielsweise bereits mit dem Nationalratsabgeordneten Franz-Joseph Huainigg.
Österreich
spart Entwicklungshilfe tot
Seit
40 Jahren bekennt sich Österreich immer wieder dazu, 0,7 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe auszugeben. Und immer wieder hält
sich die jeweilige Bundesregierung nicht daran.
Österreich, laut Eurostat die drittstärkste Wirtschaft der Europäischen Union, war schon bisher eines der Schlusslichter im Bereich öffentliche Entwicklungszusammenarbeit. Im Jahr 2011 wurde dieses Budget um weitere 14,3 Prozent gekürzt, wie aus einem Bericht der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hervorgeht. Mehr gekürzt als Österreich haben nur Griechenland (-39,3 %) und Spanien (-32,7%).
Mit seinen 0,27 Prozent ist Österreich weit vom UN-Ziel von 0,7 Prozent des BNE entfernt - genau das kritisieren Hilfsorganisationen wie Jugend Eine Welt. Geschäftsführer Reinhard Heiserer mahnt, dass hinter den Zahlen menschliche Schicksale stehen: "Sparen bei der Entwicklungszusammenarbeit bedeutet, dass Kinder verhungern und junge Menschen keine Chance auf eine Ausbildung bekommen."