Jugendpastoraltagung 2012
„Neue Wege für die salesianische Jugendarbeit in Österreich?!“ galt es für die 39 Salesianer, sowie die ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen auszuloten.
Theorie und Praxis
Als Grundlage für die
Auseinandersetzung mit dem Thema diente ein Text des Dikasteriums für die
Jugendpastoral 2011 und die österreichischen Ergebnisse der Umfrage zur
Jugendpastoral. Prof. Dr. Martin Lechner aus Benediktbeuern referierte zunächst über die oft unklar
verwendeten Begriffe „Evangelisierung, Seelsorge und Pastoral".
Um den Begriffen praxisnähe zu verleihen, zeigte Prof. Lechner am Nachmittag einen Film über die Arbeit von Schwester Margareta in Berlin Don Bosco. Anschließend gingen Arbeitsgruppen der Frage nach, wie die Jugendarbeit heute in Pfarren, Bildungseinrichtungen und Jugendzentren in Österreich aussieht.
Modell für
eine neue Kirche
Im Anschluss an die
Tagung bat ich Prof. Lechner um seine Eindrücke und Einschätzung zur Situation
in Österreich: Er zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der
TagungsteilnehmerInnen. Vor allem die vielen Jugendlichen mit ihren
unterschiedlichen fachlichen Kompetenzen und Charismen sind ihm ins Auge gestochen.
Dies bestätige seine These, dass Evangelisierung durch das gesamte Gottesvolk und nicht nur durch einige Kräfte passiert. Eine weitere Beobachtung war, dass die Salesianer weniger werden, ihre Agenden jedoch mehr. Laien tragen daher immer wahrnehmbarer das Anliegen und Werk Don Boscos mit. Hierfür gelte es öffentliche Mittel zu lukrieren, um den hauptamtlichen Personalaufwand auch finanzieren zu können.
Prof. Lechner sieht diese Entwicklung durchaus positiv, denn Diversität bedeute in der Natur Wachstum. Das österreichische Engagement so vieler Laien kann als Modell für eine neue Form von Kirche und salesianischer Sendung beispielgebend sein.
In Weiterbildung investieren
Aber
es bedeutet seines Erachtens auch eine riesige Aufgabe für die Fort- und
Weiterbildung der MitarbeiterInnen. Er rät, genügend Zeit zu geben und Orte zu
schaffen, wo eine spirituelle Vertiefung für die MitarbeiterInnen möglich
wird. Er habe gute Erfahrungen sammeln können mit verpflichtenden salesianischen
Einführungskursen und dreitägigen Exerzitien für MitarbeiterInnen.
(Katrin Rother)